#863 Insidious
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#863 Insidious
Mal wieder was Grusliges und in weniger als 5 Minuten war 1/3 weg - lächerlich Somit kann man auch die Bewertung nicht als aussagekräftig ansehen, weil ich wette, dass einige dabei die niedrigste Wertung abgegeben haben, ohne irgendetwas vom Film gesehen zu haben - ich finde das relativ hirnlos und sehe mich dadurch zur Übernahme der Fanboyrolle regelrecht gezwungen, mal sehen
Die Story hat mir gut gefallen, da wurde versucht, dem relativ ausgereizten Spukthema ein wenig Neuerung zu verpassen, das auch relativ passabel, dafür gibt es Lob. Die Schttenwelt "Further" war im Ansatz gut erdacht, leider war die Umsetzung, wahrscheinlich Budget-bedingt, nicht ganz optimal.
Die Umsetzung war durchwachsen. Die Schauspieler waren ok für das , was sie darstellten, die Schreckmomente waren teilweise sehr gut platziert und getimed - allerdings verfiel man hier allzu oft in eine elendige Klischeesanhäufung, die auch noch durch dissonanntes Geigengekratze untermalt wurde, da gebe ich nur eine mittelgute Bewertung ab, weil es einfach übertrieben wurde (es mag bei neueren Zuschauern, die noch nicht so viele Filme dieser Art gesehen haben, besser wirken).
Die Stimmung im Saal machte viele spannende Momente leider kaputt, aber da kenne ich und konnte es grösstenteils ausblenden. Dafür war es einfach schön, die Reaktion der nicht so Horror-geprüften Zuschauer auf die Schreckmomente zu beobachten - da merkte man schon dass es nicht das FFF war...
Unterm Strich fand ich, dass Wan eine solide Gruselgeschichte zusammenbekommen hat, die aufgrund ihrer viele Klischees aber nicht zur Spitzenklasse zu zählen ist, trotzdem sehe ich sie gerade noch so im 2- Bereich.
Die Story hat mir gut gefallen, da wurde versucht, dem relativ ausgereizten Spukthema ein wenig Neuerung zu verpassen, das auch relativ passabel, dafür gibt es Lob. Die Schttenwelt "Further" war im Ansatz gut erdacht, leider war die Umsetzung, wahrscheinlich Budget-bedingt, nicht ganz optimal.
Die Umsetzung war durchwachsen. Die Schauspieler waren ok für das , was sie darstellten, die Schreckmomente waren teilweise sehr gut platziert und getimed - allerdings verfiel man hier allzu oft in eine elendige Klischeesanhäufung, die auch noch durch dissonanntes Geigengekratze untermalt wurde, da gebe ich nur eine mittelgute Bewertung ab, weil es einfach übertrieben wurde (es mag bei neueren Zuschauern, die noch nicht so viele Filme dieser Art gesehen haben, besser wirken).
Die Stimmung im Saal machte viele spannende Momente leider kaputt, aber da kenne ich und konnte es grösstenteils ausblenden. Dafür war es einfach schön, die Reaktion der nicht so Horror-geprüften Zuschauer auf die Schreckmomente zu beobachten - da merkte man schon dass es nicht das FFF war...
Unterm Strich fand ich, dass Wan eine solide Gruselgeschichte zusammenbekommen hat, die aufgrund ihrer viele Klischees aber nicht zur Spitzenklasse zu zählen ist, trotzdem sehe ich sie gerade noch so im 2- Bereich.
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Re: #863 Insidious
Nachdem bereits nahezu 50% meiner Sneakgruppe vor dem Film den Saal verließen wollte ich dem Film trotzdem eine Chance geben. Nachdem in den ersten 30 Minuten genau Null passierte (den Sturz von der Leiter mal ausgenommen) und ansonsten nur rum palavert wurde habe ich den Saal dann ebenfalls verlassen. Wertung erspare ich mir dann lieber. Aber offenbar wurde es ja noch besser...
Re: #863 Insidious
Ich weiss nicht welchen Film Raphael gesehen hat. Ich glaube, er hat seinen Körper verlassen und ist in ein anderen Kino geschwebt.
Den Film, den ich gesehen habe, und das bis zum erlösenden Ende, kann ich jedenfalls niemandem empfehlen. Die Soundeffekte waren displaziert, und das Geigengekratze dazu noch zu laut.
Die Leute haben öfters gelacht, weil der Film versuchte (und auf "versuchen" liegt hier die Betonung) gruselig zu sein. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Das traurige ist, dass ich mir sogar eine gute Fassung dieses Films ausmalen kann. Dazu müsste man keine Scene neu drehen. Einfach ein paar akustische "Bitte jetzt gruseln!" Hinweisschilder weniger, et voilà!
Die IMDB-Bewertung von 7.0 muss gekauft sein. Ich bin mir dem festen glauben an eine 4.0 aus dem Kino gegangen.
Den Film, den ich gesehen habe, und das bis zum erlösenden Ende, kann ich jedenfalls niemandem empfehlen. Die Soundeffekte waren displaziert, und das Geigengekratze dazu noch zu laut.
Die Leute haben öfters gelacht, weil der Film versuchte (und auf "versuchen" liegt hier die Betonung) gruselig zu sein. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Das traurige ist, dass ich mir sogar eine gute Fassung dieses Films ausmalen kann. Dazu müsste man keine Scene neu drehen. Einfach ein paar akustische "Bitte jetzt gruseln!" Hinweisschilder weniger, et voilà!
Die IMDB-Bewertung von 7.0 muss gekauft sein. Ich bin mir dem festen glauben an eine 4.0 aus dem Kino gegangen.
Re: #863 Insidious
ich bin mit einem "Gut" aus dem Kino gegangen und muß dazu jetzt wohl stehen ^^
Jup der sound wurde übertrieben aber erschreckt hab ich mich trotzdem und gänsehaut und so.
Das muß für mich reichen, er kann also nicht komplett schrott gewesen sein.
Ich hab halt nur drauf gewartet das nicht so ne alte schachtel sondern die pummelige kleine Tante aus Poltergeist mit ihrer Piepsestimme eine Séance abhält.
Um mal endlich wieder weg vom Tortureporn zu kommen eine gute abwechslung.
Für die Sneak ok fürs normale Kino isser aber dann doch zu banal im nachhinein.
ich bleibe beim gut und schließe mich rough an.
Jup der sound wurde übertrieben aber erschreckt hab ich mich trotzdem und gänsehaut und so.
Das muß für mich reichen, er kann also nicht komplett schrott gewesen sein.
Ich hab halt nur drauf gewartet das nicht so ne alte schachtel sondern die pummelige kleine Tante aus Poltergeist mit ihrer Piepsestimme eine Séance abhält.
Um mal endlich wieder weg vom Tortureporn zu kommen eine gute abwechslung.
Für die Sneak ok fürs normale Kino isser aber dann doch zu banal im nachhinein.
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Re: #863 Insidious
Nur ein F bittegarfunkel hat geschrieben:...Raphael...
Ansonsten sieht man halt Filme immer etwas anders, c'est la (mo)vie...
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Re: #863 Insidious
Für mich ein Totalausfall, glatte 5. Er hätte vielleicht noch auf eine 4- kommen können, wenn das Ende nicht das getan hätte, was es getan hat. Es war einfach so extremst vorhersehbar (wie auch 90% der Schreckmomente), dass es schon schmerzte.
Ansonsten waren hier und da aus anderen Filmen Elemente zusammengeklaut, was dem Film immerhin noch einen gewissen nostalgischen Charme gab, der aber in der lächerlichen Ausstattung schnell verloren ging. Teilweise schrammte der Film an einer Komödie nur haarscharf vorbei. Was sich die Autoren bei dem Geisterjäger-Team inklusive obskurer Geräte und Gasmaske gedacht haben, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
Retrospektiv fand ich sogar The Unborn (imdb 4.5) besser und unterhaltsamer als das gestrige Machwerk.
Ansonsten waren hier und da aus anderen Filmen Elemente zusammengeklaut, was dem Film immerhin noch einen gewissen nostalgischen Charme gab, der aber in der lächerlichen Ausstattung schnell verloren ging. Teilweise schrammte der Film an einer Komödie nur haarscharf vorbei. Was sich die Autoren bei dem Geisterjäger-Team inklusive obskurer Geräte und Gasmaske gedacht haben, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
Retrospektiv fand ich sogar The Unborn (imdb 4.5) besser und unterhaltsamer als das gestrige Machwerk.
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Re: #863 Insidious
ich fand den Film jetzt nicht soo schlecht, wie er voneinigen dargestellt wurde. Klar wurden viele Schockmomente laut angekündigt, aber trotzdem kamen die meisten davon doch überraschend (besonders wenn man neben sich jemanden horrorunerfahrenen sitzen hat die bei jedem
Die Musik hat mich jetzt auch nicht so gestört (abgesehen vielleicht der schräge Musikgeschmack von dem Rotgesichtigen), hat mich zeiteise an Psycho oder den Weißen Hai erinnert, die Filme werden auch stark durch deren Musik geprägt, ich denke etwas ähnliches wurde hier auch versucht, jedoch mit eher mäßigem Erfolg.
Story fand ich auch ganz gut, an der Umsetzung haperts aber ein bisschen. Da hätte ich mir von der Geisterwelt doch etwas mehr erwartet.
Das das ganze relativ vorhersagbar war, ist bei den Ausgangspersonen klar (Kinder bekommen in Horrorfilmen nur selten was ab). Von dem Ende kann man halten was man will, aber ich habe das Gefühl das die Art von Ende in dem Genre in letzter Zeit sehr beliebt ist (Descent, the Dark, Unborn, Dark Water etc.), so ganz begeistert bin ich davon jetzt nicht.
Einige Lücken gab es in dem Film schon (Geisterjäger mit Equipment aus dem letzten Jahrhundert, aber gleichzeitig mit ner Digicam etc.) aber irgendwie macht das auch etwas von dem Charme aus.
Trotz allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, weshalb der Film eine solide 3 bis 3+ von mir bekommt.
Die Musik hat mich jetzt auch nicht so gestört (abgesehen vielleicht der schräge Musikgeschmack von dem Rotgesichtigen), hat mich zeiteise an Psycho oder den Weißen Hai erinnert, die Filme werden auch stark durch deren Musik geprägt, ich denke etwas ähnliches wurde hier auch versucht, jedoch mit eher mäßigem Erfolg.
Story fand ich auch ganz gut, an der Umsetzung haperts aber ein bisschen. Da hätte ich mir von der Geisterwelt doch etwas mehr erwartet.
Das das ganze relativ vorhersagbar war, ist bei den Ausgangspersonen klar (Kinder bekommen in Horrorfilmen nur selten was ab). Von dem Ende kann man halten was man will, aber ich habe das Gefühl das die Art von Ende in dem Genre in letzter Zeit sehr beliebt ist (Descent, the Dark, Unborn, Dark Water etc.), so ganz begeistert bin ich davon jetzt nicht.
Einige Lücken gab es in dem Film schon (Geisterjäger mit Equipment aus dem letzten Jahrhundert, aber gleichzeitig mit ner Digicam etc.) aber irgendwie macht das auch etwas von dem Charme aus.
Trotz allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt, weshalb der Film eine solide 3 bis 3+ von mir bekommt.
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Re: #863 Insidious
Aber so ein Ende ist doch Genre-bedingt. Ich kann jetzt nicht genau festmachen, wo diese Art von Ende seinen Ursprung genommen hat, aber es ist im Genre Gang und Gebe, das beste Ende der Art ist für mich immer noch in DePalmas Carrie - ich hatte das Glück vor vielen Jahren den Film als Rerelease im Kino sehen zu können und kann mich immer noch sehr gut dran erinnern, wie ich nacher zitternd auf die U-Bahn gewartet habe...Transmutatix hat geschrieben:...Von dem Ende kann man halten was man will, aber ich habe das Gefühl das die Art von Ende in dem Genre in letzter Zeit sehr beliebt ist (Descent, the Dark, Unborn, Dark Water etc.), so ganz begeistert bin ich davon jetzt nicht...
Ich meine sogar, dass diese Art ein überraschendes Ende nachzuschieben auf einer literarischen Vorlage basiert, kann das aber in meinen Erinnerungen nicht mehr genau abrufen...
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Re: #863 Insidious
Hallo allerseits,
dann werde ich meinem Facebook-Zweizeiler nochmal eine etwas ausführlichere Betrachtung nachschieben - von mir bekommt "Insidious" eine glatte Vier. Ich rechne es den "Saw"-Begründern Wan und Whannell durchaus an, daß sie mit diesem Horrorfilm etwas anderes machen wollten, als dem aktuellen Torture-Porn-Trend noch eins draufzusetzen, doch der Wille allein macht noch keinen guten Film aus. Während "Insidious" stellenweise durchaus Atmosphäre zu erzeugen vermag, verläßt er sich an anderen Stellen viel zu sehr auf uralte Horrofilmklischees, langweilt in der ersten halben Stunde erheblich und mißachtet auch oft den Film-Grundsatz "show, not tell".
Eine Weile lang habe ich gehofft, "Insidious" könnte mein derzeit meistgehaßtes Horror-Stilmittel, das akustische Ausrufezeichen - also die Erzeugung von Schock und Spannung allein durch den Soundtrack, nicht durch tatsächliche Ereignisse - endlich mal wieder auf Sparflamme kochen lassen. Tatsächlich war zu Anfang kaum eine Szene mit einem Überraschungsmoment mit dieser Kreativ-Bankrotterklärung versehen, so daß die Atmosphäre sich auf natürliche Weise steigern konnte. Doch leider werden die Geigen-, Klavier- und Geräuscheffekte mit fortlaufender Filmdauer immer zahlreicher und nervtötender, so daß der Showdown nur noch mit Kakophonie passend bezeichnet werden kann. Fast scheint es, als sei den Verantwortlichen das Vertrauen in Handlung und Darstellung verloren gegangen.
Das wäre allerdings auch nicht völlig unverständlich, denn wie viele übernatürliche Thriller wird auch "Insidious" immer unglaubwürdiger, je mehr enthüllt wird. Mehr noch als die im Horror-Genre immer noch akzeptable Grundidee hinter der Handlung irritiert jedoch die Art und Weise, wie die Geheimnisse dem Zuschauer enthüllt werden. Drehbuchautor Whannell (der auch als einer der "Ghostbusters" vor der Kamera zu sehen ist) läßt diese nämlich fast ausschließlich von Nebenfiguren der Handlung erzählen, wobei diese sich keine große Mühe geben, ihre Gegenüber vom Wahrheitsgehalt ihrer Behauptungen zu überzeugen, zumal diese bei weitem nicht so zwangsläufig aus dem bis dato Erlebten folgen wie die Monologe dies nahelegen wollen. Doch der einzige Moment, in dem Patrick Wilsons Josh den Zweifler gibt, geschieht ausgerechnet unter dem Eindruck einer eindeutig übernatürlichen Attacke und ist nur von kurzer Dauer (wobei sein Moment der Erkenntnis mit den Zeichnungen seines Sohnes fast noch absurder ist).
Vor allem aber wird der Zuschauer auf diesem Weg zum Akzeptieren des Unmöglichen nicht mitgenommen; nicht ohne Grund gab es während der länglichen, todernsten Erklärungen vor allem des Mediums Elise mehrfach Gelächter aus dem Publikum. Diese unfreiwillig komischen Momente stehlen der Nerd-Komik der beiden jungen Assistenten von Elise immer wieder die Show; ohnehin wirken die Eifersüchteleien der beiden Ghostbuster-Wannabes im Kontext merkwürdig deplaziert, versucht doch gleichzeitig ein verzweifeltes Elternpaar, ihren Sohn zu retten.
Auch wird mit zunehmender Dauer des Films deutlich, daß das Budget der Produktion eine optisch adäquate Bebilderung der übernatürlichen Bedrohung offenbar nicht zuließ. Bis zum Showdown wiederholt der Film schier endlos dieselben Muster aus Schattenspielen, nur für Sekundenbuchteilen zu sehenden Geistern und Monstern und größtenteils off-camera stattfindenden Verwüstungen; erst dann wird in die dämonische Nebenwelt der Geschichte hinübergewechselt, die dann aber auch wenig mehr als ein paar Licht-und-Schatten-Tricks, bizarres Makeup und vor allem viel Nebel zu bieten hat. Wer hier noch aufpaßt, dem wird dann auch nicht entgehen, daß der Film mit viel Nebel, hektischen Schnitten und der schon oben erwähnten Kakophonie auf der Soundtrackspur davon abzulenken versucht, daß außer Herumgerenne eigentlich gar nichts passiert und ein Showdown im Wortsinne überhaupt nicht stattfindet. Ob dies am Budget oder am mangelnden Einfallsreichtum des Autoren liegt, läßt sich im Endeffekt nicht feststellen; zusammen mit der Verwendung eines der ältesten Horrorfilmklischees als vermeintliche Überraschung am Schluß (die bereits eine halbe Stunde vorher die Spatzen von den Dächern pfeifen) bleibt der Eindruck eines Horrorfilms, der sich immer mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufrieden gibt und auf Kreativität keinen Wert legt - daher also nur ein "ausreichend" von mir.
Gruß
Kasi Mir
P.S.: Rafael, "Carrie" basiert auf einem Roman von Stephen King.
dann werde ich meinem Facebook-Zweizeiler nochmal eine etwas ausführlichere Betrachtung nachschieben - von mir bekommt "Insidious" eine glatte Vier. Ich rechne es den "Saw"-Begründern Wan und Whannell durchaus an, daß sie mit diesem Horrorfilm etwas anderes machen wollten, als dem aktuellen Torture-Porn-Trend noch eins draufzusetzen, doch der Wille allein macht noch keinen guten Film aus. Während "Insidious" stellenweise durchaus Atmosphäre zu erzeugen vermag, verläßt er sich an anderen Stellen viel zu sehr auf uralte Horrofilmklischees, langweilt in der ersten halben Stunde erheblich und mißachtet auch oft den Film-Grundsatz "show, not tell".
Eine Weile lang habe ich gehofft, "Insidious" könnte mein derzeit meistgehaßtes Horror-Stilmittel, das akustische Ausrufezeichen - also die Erzeugung von Schock und Spannung allein durch den Soundtrack, nicht durch tatsächliche Ereignisse - endlich mal wieder auf Sparflamme kochen lassen. Tatsächlich war zu Anfang kaum eine Szene mit einem Überraschungsmoment mit dieser Kreativ-Bankrotterklärung versehen, so daß die Atmosphäre sich auf natürliche Weise steigern konnte. Doch leider werden die Geigen-, Klavier- und Geräuscheffekte mit fortlaufender Filmdauer immer zahlreicher und nervtötender, so daß der Showdown nur noch mit Kakophonie passend bezeichnet werden kann. Fast scheint es, als sei den Verantwortlichen das Vertrauen in Handlung und Darstellung verloren gegangen.
Das wäre allerdings auch nicht völlig unverständlich, denn wie viele übernatürliche Thriller wird auch "Insidious" immer unglaubwürdiger, je mehr enthüllt wird. Mehr noch als die im Horror-Genre immer noch akzeptable Grundidee hinter der Handlung irritiert jedoch die Art und Weise, wie die Geheimnisse dem Zuschauer enthüllt werden. Drehbuchautor Whannell (der auch als einer der "Ghostbusters" vor der Kamera zu sehen ist) läßt diese nämlich fast ausschließlich von Nebenfiguren der Handlung erzählen, wobei diese sich keine große Mühe geben, ihre Gegenüber vom Wahrheitsgehalt ihrer Behauptungen zu überzeugen, zumal diese bei weitem nicht so zwangsläufig aus dem bis dato Erlebten folgen wie die Monologe dies nahelegen wollen. Doch der einzige Moment, in dem Patrick Wilsons Josh den Zweifler gibt, geschieht ausgerechnet unter dem Eindruck einer eindeutig übernatürlichen Attacke und ist nur von kurzer Dauer (wobei sein Moment der Erkenntnis mit den Zeichnungen seines Sohnes fast noch absurder ist).
Vor allem aber wird der Zuschauer auf diesem Weg zum Akzeptieren des Unmöglichen nicht mitgenommen; nicht ohne Grund gab es während der länglichen, todernsten Erklärungen vor allem des Mediums Elise mehrfach Gelächter aus dem Publikum. Diese unfreiwillig komischen Momente stehlen der Nerd-Komik der beiden jungen Assistenten von Elise immer wieder die Show; ohnehin wirken die Eifersüchteleien der beiden Ghostbuster-Wannabes im Kontext merkwürdig deplaziert, versucht doch gleichzeitig ein verzweifeltes Elternpaar, ihren Sohn zu retten.
Auch wird mit zunehmender Dauer des Films deutlich, daß das Budget der Produktion eine optisch adäquate Bebilderung der übernatürlichen Bedrohung offenbar nicht zuließ. Bis zum Showdown wiederholt der Film schier endlos dieselben Muster aus Schattenspielen, nur für Sekundenbuchteilen zu sehenden Geistern und Monstern und größtenteils off-camera stattfindenden Verwüstungen; erst dann wird in die dämonische Nebenwelt der Geschichte hinübergewechselt, die dann aber auch wenig mehr als ein paar Licht-und-Schatten-Tricks, bizarres Makeup und vor allem viel Nebel zu bieten hat. Wer hier noch aufpaßt, dem wird dann auch nicht entgehen, daß der Film mit viel Nebel, hektischen Schnitten und der schon oben erwähnten Kakophonie auf der Soundtrackspur davon abzulenken versucht, daß außer Herumgerenne eigentlich gar nichts passiert und ein Showdown im Wortsinne überhaupt nicht stattfindet. Ob dies am Budget oder am mangelnden Einfallsreichtum des Autoren liegt, läßt sich im Endeffekt nicht feststellen; zusammen mit der Verwendung eines der ältesten Horrorfilmklischees als vermeintliche Überraschung am Schluß (die bereits eine halbe Stunde vorher die Spatzen von den Dächern pfeifen) bleibt der Eindruck eines Horrorfilms, der sich immer mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufrieden gibt und auf Kreativität keinen Wert legt - daher also nur ein "ausreichend" von mir.
Gruß
Kasi Mir
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Re: #863 Insidious
Schlauberger Das war mir klar, DePalma musste hier explizit erwähnt werden, damit der Film nicht mit dem eher mislungenen TV Remake verwechselt wird...Kasi Mir hat geschrieben: P.S.: Rafael, "Carrie" basiert auf einem Roman von Stephen King.
PS: Ich meine dass der Trend mit der überdeutliche Sounduntermalung dazu gilt, die von ihren Mobile Phones abgelenkten Zuschauer auch einzubeziehen
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Re: #863 Insidious
Okay, dann habe ichRoughale hat geschrieben:Schlauberger Das war mir klar,[...]Kasi Mir hat geschrieben: P.S.: Rafael, "Carrie" basiert auf einem Roman von Stephen King.
wohl nicht richtig verstanden. Mea culpa, eine Vorlage für was genau suchtest Du da?Roughale hat geschrieben:Ich meine sogar, dass das auf einer literarischen Vorlage basiert, kann das aber in meinen Erinnerungen nicht mehr genau abrufen...
Gruß
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Re: #863 Insidious
und warum fragst Du dann....?Roughale hat geschrieben:Schlauberger Das war mir klarKasi Mir hat geschrieben: P.S.: Rafael, "Carrie" basiert auf einem Roman von Stephen King.
Roughale hat geschrieben:Ich meine sogar, dass das auf einer literarischen Vorlage basiert, kann das aber in meinen Erinnerungen nicht mehr genau abrufen...
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Re: #863 Insidious
Da war mir etwas das seamless branching meiner Gedanken in den Weg gekommen, das Gesuchte bezog sich auf das überraschende, schockierende Ende an sich - klang aber wirklich eher so, als ob ich die Carrievorlage gesucht habe, dumm reineditiert der Filmverweis, sag ich da mal - sorry for the verwirring
PS: Hoffentlich nun durch Edit verbessert...
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Re: #863 Insidious
thedoghousediariesRoughale hat geschrieben:PS: Hoffentlich nun durch Edit verbessert...
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