#789 Invictus
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#789 Invictus
Hach, war das schön!
Nach dem doch eher gurkigen "It's complicated" endlich wieder ganz großes Kino!
Clint Eastwood hat erneut einen wunderbaren Film inszeniert, der zwar einige Handlungsstränge nicht 100% plausibel erscheinen lässt (Flugzeug überm Stadion) aber über die gesamte Länge viel Herz zeigt.
Morgan Freeman überzeugt als Nelson Mandela auf ganzer Linie und auch Matt Damon glänzt in seiner Rolle des doch eher phlegmatischen Rugby Teamcaptains.
Das Thema Rassismus das die ganze Zeit im Hintergrund schwingt wird immer wieder gut in Szene gesetzt und mit einer Prise Humor gewürzt. Für mich ein Film mit positiver Grundstimmung, der trotzdem zum Nachdenken anregt, wie wir als Menschen miteinander umgehen.
Natürlich könnte man jetzt wieder an der Länge, der super Slomo oder allem möglichen rum mäkeln... mache ich aber nicht. Für mich eine glatte 1. Danke Clint!
Nach dem doch eher gurkigen "It's complicated" endlich wieder ganz großes Kino!
Clint Eastwood hat erneut einen wunderbaren Film inszeniert, der zwar einige Handlungsstränge nicht 100% plausibel erscheinen lässt (Flugzeug überm Stadion) aber über die gesamte Länge viel Herz zeigt.
Morgan Freeman überzeugt als Nelson Mandela auf ganzer Linie und auch Matt Damon glänzt in seiner Rolle des doch eher phlegmatischen Rugby Teamcaptains.
Das Thema Rassismus das die ganze Zeit im Hintergrund schwingt wird immer wieder gut in Szene gesetzt und mit einer Prise Humor gewürzt. Für mich ein Film mit positiver Grundstimmung, der trotzdem zum Nachdenken anregt, wie wir als Menschen miteinander umgehen.
Natürlich könnte man jetzt wieder an der Länge, der super Slomo oder allem möglichen rum mäkeln... mache ich aber nicht. Für mich eine glatte 1. Danke Clint!
Re: #789 Invictus
Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist das 1995 tatsächlich so passiert, nur dass es damals 2 Überflüge über das Stadion waren...noidea hat geschrieben:der zwar einige Handlungsstränge nicht 100% plausibel erscheinen lässt (Flugzeug überm Stadion) aber über die gesamte Länge viel Herz zeigt.
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Re: #789 Invictus
Also gut war der Film allemal, allerdings fand ich, dass der Film einige schwächen aufwies. Die Apartheid-Problematik und deren Überbrückung (Alle finden über den Sport zusammen) wurde doch oft sehr Hollywood-mäßig schnulzig inszeniert und grenzte oft schon an Klischee. Ausserdem war dies und der Sport das einzig beherrschende Thema, dazu noch ein bißchen Mandela privat und das wars. Da wären doch sicher noch mehr brisante Baustellen gewesen, sein Potenzial hat der Film da nicht ausgeschöpft.
Der FIlm konnte zwar vielerlei Spannungen aufbauen, aber hat mir leider das faszinierende am Rugbyspiel vorenthalten, das wäre zum Beispiel so eine Baustelle gewesen wo man sich etwas mehr Mühe hätte geben können.
Das klingt jetzt zwar alles sehr negativ von mir, aber ich davon abgesehen war der Film toll gespielt und sehr häufig großartig inszeniert, ließ auch handwerklich keine Fehler erkennen. Insgesamt also ne 2 von mir. =)
Der FIlm konnte zwar vielerlei Spannungen aufbauen, aber hat mir leider das faszinierende am Rugbyspiel vorenthalten, das wäre zum Beispiel so eine Baustelle gewesen wo man sich etwas mehr Mühe hätte geben können.
Das klingt jetzt zwar alles sehr negativ von mir, aber ich davon abgesehen war der Film toll gespielt und sehr häufig großartig inszeniert, ließ auch handwerklich keine Fehler erkennen. Insgesamt also ne 2 von mir. =)
"But if your hand touches metal, I swear by my pretty floral bonnet, I will end you." - Malcolm "Mal" Reynolds
Re: #789 Invictus
Ja wie lang hätte der Film denn noch sein sollen? Der war ja so schon eine halbe Stunde zu lang!LipovitanD hat geschrieben:Da wären doch sicher noch mehr brisante Baustellen gewesen, sein Potenzial hat der Film da nicht ausgeschöpft.[...] aber hat mir leider das faszinierende am Rugbyspiel vorenthalten, das wäre zum Beispiel so eine Baustelle gewesen wo man sich etwas mehr Mühe hätte geben können
Ansonsten hat es mal wieder gezeigt, um wievieles interessanter doch Rugby im Vergleich zur amerikanischen Weichei Variante American Football ist (weshalb wir alle gezwungen werden sollen unseren Football Soccer zu nennen. Ja, das ärgert mich!) Für Rugby könnte ich mich auch noch interessieren... und für Süd-Afrikanische Geschichte, aber da werden wir bestimmt noch genug drüber erfahren in den nächsten Monaten. Ich freue mich drauf.
Und: Danke, Clint, ich habe 3/4 des Films vergessen, dass Du ihn gemacht hast, Kompliment! Aber nach 100min fing ich dann leider doch an auf die Uhr zusehen und mich daran zu erinnern "Ach ja, ist ja ein Eastwood Film!"
Die L. emma
You can't not communicate
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Re: #789 Invictus
Also ich fand den Film super. Gut gespielt, gut inszeniert und selbst der dazugehörige Pathos hielt sich in angemessenem Rahmen. Außerdem fand ich es gerade positiv, dass der Film sich auf die Rugby-Geschichte konzentriert und anhand dessen versucht, ein Bild von der Persönlichkeit Mandelas zu zeichnen. Das hat er meiner Meinung nach sehr gut hingekriegt. Und die Tatsache, dass es durchaus auch noch andere Probleme in Südafrika gab, kam ja durchaus auch zur Sprache. Aber es ging hier ja weniger um das Land und auch weniger um die Faszination des Rugby (die der Film mir auch in einer Extrastunde sicher nicht hätte erklären können) als um die Person Mandela.
Insofern: solche Filme können auch gerne länger dauern. Von mir ne glatte 1.
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Re: #789 Invictus
Hätte man hinbekommen, wenn man die ein oder andere überflüssige Szene gestrichen oder gekürzt hätte. Hatte doch einige Längen der Schinken.Ja wie lang hätte der Film denn noch sein sollen? Der war ja so schon eine halbe Stunde zu lang!
Viel kürzere (und mitunter auch schlechtere) Filme haben das schon mit viel schlechteren Sportarten hinbekommen (The longest Yard oder A League of Their Own z.B.) und wenns nicht um Rugby ging, dann wundere ich mich schon warum dieses Team so oft zu sehen war xD Vielleicht bin ich ja auch zu Sportbegeistert, aber man muss mir schon ein wenig mehr geben als 5-6 nichtssagende Szenen vom Feld um mich restlos zu überzeugen. Die Bilder aus dem Stadion waren dann wieder fantastisch. Naja habe ich unterm strich schon wesentlich besser gesehen, deshalb ja auch "nur" ne 2 =)Aber es ging hier ja weniger um das Land und auch weniger um die Faszination des Rugby (die der Film mir auch in einer Extrastunde sicher nicht hätte erklären können) als um die Person Mandela.
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Re: #789 Invictus
Hallo allerseits,
da muß ich mich wohl wieder am unteren Ende einsortieren - für mich war Eastwoods Biopic-Underdog-Movie-Mischung zwar besser als sein "Changeling" vor einem Jahr, aber deutlich schwächer als "Gran Torino". Vor allem stieß mir etwas übel auf, wie viele Genre- und Hollywood-Klischees hier abgehakt wurden, zugleich hatte auch ich das Problem, daß mir der Sport trotz der gerade in der zweiten Hälfte sehr ausführlichen Darbietung kaum nähergebracht wurde. Selbst dem Turnierverlauf zu folgen, war aufgrund der Art, wie Ergebnisse mal genannt, mal weggelassen wurden, eher schwer. Mir war zum Beispiel beim Betrachten des Films zunächst entgangen, daß von der gesamten Gruppenphase nur das erste Spiel der Springboks gezeigt wurde (die anderen Gegner wurden zwar vorab in einem Nebensatz erwähnt, tauchten dann aber nie im Bild auf), dadurch kam ich im weiteren Turnierverlauf dann etwas durcheinander.
Mir ist auch nicht so ganz klar, welche Geschichte Clint Eastwood eigentlich erzählen wollte. Für die klassische Underdog-Sportgeschichte kommen die Teammitglieder der Springboks deutlich zu kurz, selbst über Matt Damons Francois erfährt man eigentlich kaum etwas. Für ein Biopic über Nelson Mandela wiederum fokussiert der Film zu sehr auf die Sportgeschichte und zeigt den Präsidenten eigentlich ausschließlich als weisen, alten Mann auf einer Mission(tm). Am wahrscheinlichsten ist es, daß Eastwood zeigen wollte, wie ein Sportturnier dabei half, eine Nation neu zu formen, doch alles, was der Film dazu zeigt, sind die gleichen stereotypen Szenen, die man in Dutzenden anderen solcher Filme auch schon gesehen hat, voller Hollywood-typischer Symbolik wie bei dem jungen schwarzen Flaschensammler, der am Ende mit weißen Polizisten mitfiebert. Dazu tönt vor allem in der zweiten Stunde mehrmals fast unerträglich schmalzige Message-Musik, so daß ich mich phasenweise fragte, ob Eastwood für Michael Bay Platz gemacht hatte. Überhaupt wurde oft hohler Hollywood-Symbolismus eingesetzt, wo die Bilder für sich allein fiel besser gewirkt hätten, so z.B. beim Besuch der Springboks auf Robben Island, wo mir die ins Bild montieren "Rückblenden" fürchterlich auf die Nerven gingen.
Dabei ist der Film trotz einiger Längen nicht wirklich langweilig, was zum einen am Charisma von Morgan Freeman lag, ohne den "Invictus" wohl nicht funktioniert hätte, zum anderen an kleineren, humorvollen Nebenhandlungen lag, die die Erzählung immer wieder auflockerten. Das ändert aber nichts daran, daß die interessanten Entwicklungen im frisch dekmokratisierten Südafrika, sowie die Charakterzeichnungen von Mandela und Pienaar letztlich immer nur oberflächlich skizziert werden und auf die schon oft gesehene und ohne Überraschungen heruntergekurbelte "Underdog gewinnt das Spiel/Turnier"-Geschichte viel zuviel Zeit entfällt. Ich hatte "Gran Torino" eine 2+ gegeben und "Changeling" mit einer 3- bedacht, für "Invictus" reicht es immerhin zu einer glatten 3 - aber mehr als solides Mittelmaß war es IMHO leider nicht.
Gruß
Kasi Mir
da muß ich mich wohl wieder am unteren Ende einsortieren - für mich war Eastwoods Biopic-Underdog-Movie-Mischung zwar besser als sein "Changeling" vor einem Jahr, aber deutlich schwächer als "Gran Torino". Vor allem stieß mir etwas übel auf, wie viele Genre- und Hollywood-Klischees hier abgehakt wurden, zugleich hatte auch ich das Problem, daß mir der Sport trotz der gerade in der zweiten Hälfte sehr ausführlichen Darbietung kaum nähergebracht wurde. Selbst dem Turnierverlauf zu folgen, war aufgrund der Art, wie Ergebnisse mal genannt, mal weggelassen wurden, eher schwer. Mir war zum Beispiel beim Betrachten des Films zunächst entgangen, daß von der gesamten Gruppenphase nur das erste Spiel der Springboks gezeigt wurde (die anderen Gegner wurden zwar vorab in einem Nebensatz erwähnt, tauchten dann aber nie im Bild auf), dadurch kam ich im weiteren Turnierverlauf dann etwas durcheinander.
Mir ist auch nicht so ganz klar, welche Geschichte Clint Eastwood eigentlich erzählen wollte. Für die klassische Underdog-Sportgeschichte kommen die Teammitglieder der Springboks deutlich zu kurz, selbst über Matt Damons Francois erfährt man eigentlich kaum etwas. Für ein Biopic über Nelson Mandela wiederum fokussiert der Film zu sehr auf die Sportgeschichte und zeigt den Präsidenten eigentlich ausschließlich als weisen, alten Mann auf einer Mission(tm). Am wahrscheinlichsten ist es, daß Eastwood zeigen wollte, wie ein Sportturnier dabei half, eine Nation neu zu formen, doch alles, was der Film dazu zeigt, sind die gleichen stereotypen Szenen, die man in Dutzenden anderen solcher Filme auch schon gesehen hat, voller Hollywood-typischer Symbolik wie bei dem jungen schwarzen Flaschensammler, der am Ende mit weißen Polizisten mitfiebert. Dazu tönt vor allem in der zweiten Stunde mehrmals fast unerträglich schmalzige Message-Musik, so daß ich mich phasenweise fragte, ob Eastwood für Michael Bay Platz gemacht hatte. Überhaupt wurde oft hohler Hollywood-Symbolismus eingesetzt, wo die Bilder für sich allein fiel besser gewirkt hätten, so z.B. beim Besuch der Springboks auf Robben Island, wo mir die ins Bild montieren "Rückblenden" fürchterlich auf die Nerven gingen.
Dabei ist der Film trotz einiger Längen nicht wirklich langweilig, was zum einen am Charisma von Morgan Freeman lag, ohne den "Invictus" wohl nicht funktioniert hätte, zum anderen an kleineren, humorvollen Nebenhandlungen lag, die die Erzählung immer wieder auflockerten. Das ändert aber nichts daran, daß die interessanten Entwicklungen im frisch dekmokratisierten Südafrika, sowie die Charakterzeichnungen von Mandela und Pienaar letztlich immer nur oberflächlich skizziert werden und auf die schon oft gesehene und ohne Überraschungen heruntergekurbelte "Underdog gewinnt das Spiel/Turnier"-Geschichte viel zuviel Zeit entfällt. Ich hatte "Gran Torino" eine 2+ gegeben und "Changeling" mit einer 3- bedacht, für "Invictus" reicht es immerhin zu einer glatten 3 - aber mehr als solides Mittelmaß war es IMHO leider nicht.
Gruß
Kasi Mir
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Re: #789 Invictus
Na endlich mal wieder etwas kontroveresere Meinungen... dachte schon das wird hier ein Streichelzoo....
Nur weiter so!
Nur weiter so!
Re: #789 Invictus
Ja, es war so. Aber, dass die Sicherheitskräfte davon nichts wussten eben nicht. Das machte überhaupt keinen Sinn.Oberchecker hat geschrieben:Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist das 1995 tatsächlich so passiert, nur dass es damals 2 Überflüge über das Stadion waren...noidea hat geschrieben:der zwar einige Handlungsstränge nicht 100% plausibel erscheinen lässt (Flugzeug überm Stadion) aber über die gesamte Länge viel Herz zeigt.
In der Realität waren die selbstverständlich vorab informiert. Das wurde wohl nur ins Drehbuch geschrieben um künstlich etwas Spannung aufkommen zu lassen. Meiner Meinung nach völlig überflüssig!