#675 August Rush

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Timo L

#675 August Rush

Beitrag von Timo L »

Ich kopier mal meine geschriebene Kritik:

"August Rush"
Da hat uns das Grindel aber ein gewaltiges Ei gelegt..Nach den heftig falschen
Fährten (MI3 und dieser neue mit Jack Nicholson), die auf "Gone Baby Gone" schließen
ließen, kam dann die Ankündigung, dass nur einer richtig getippt hat..
Hö?
Ha, Moment ! "Alien vs Predator 2" hat nur einen Vote gekriegt..hihihihi, endlich
mal wieder etwas laute Hirn-aus-Action im Grindel.
Nunja.."August Rush"...hatte ich nicht auf dem Plan, und anscheinend auch kaum ein
anderer.
Etwas zum Film (ich versuche fair zu sein):
Das Konzept an sich hört sich durchaus akzeptabel an. Die Kurzfassung: Mann trifft
Frau, sie zeugen ein Kind, Vater der Frau gibt das Kind weg, Mann und Frau gehen
getrennte Wege und die drei werden irgendwann durch die Musik wieder vereint!
Das hört sich doch ganz gut an, vor allem da ich bisher noch keinen Film gesehen
habe, in dem diese wichtige Funktion der Musik ordentlich dargestellt wird.
Die Wahrheit sieht leider etwas anders aus..
Ich weiss leider nicht wirklich wo ich anfangen soll.
a) Die Geschichte der Eltern des Jungen ist extrem unglaubwürdig. Klar, sie treffen
sich an einem Abend, zeugen eben ein Kind, dass sie "verlieren", trennen sich dann,
aber vergessen sich niiiiiiiie. Das wirkt alles viel zu gequetscht und daher einfach
unglaubwürdig.
b) Das Kind. Es liegt sicher an mir, denn ich kann Kinder in Filmen oft nicht ab.
Läuft er da in seinem schicken roten Mantel mit einem selbstverliebten und
verträumten Grinsen durch New York, spielt nach 6 Monaten besser Gitarre als Gott
und komponiert in 2 Tagen eben eine Sinfonie. Nichts gegen etwas Fantasie und die
Wunderkind-Thematik, aber die Umsetzung geht mir gegen den Strich.
c) Robin Williams Charakter...
"Aaaah", dachte ich nach 40 Minuten, als er endlich seinen ersten Auftritt hatte.
"Er wird das Schlamassel schon aufwerten". Was passiert ? Sein Charakter ist ein
heruntergekommener Penner, der musikalisch begabten Kindern Geld abzieht, dass sie
mit Straßenmusik verdient haben. Dabei erfahren wir nichts über seine Motive, seine
Vergangenheit oder einfach seine Person. Eine herzerweichende Rede im Sinne von "die
Musik ist das Bindeglied der Menschen, sie ist Kunst, blablablayada" wurde zwar
angedeutet, trotzdem hatte der Charakter für mich wenig spürbare Tiefe.
d) Der ganze Film wirkt an allen Ecken und Enden konstruiert. Paradebeispiel ist für
mich die gleichzeitig emotional stärkste und auch berührendste Szene, in der die
zwei Fremden (Vater und Sohn) im Park zusammen Gitarre spielen. Wow, da steckt echt
eine Wucht hinter...aber zu welchem Preis ?
Der Vater geht nach New York, weil er nach 11 Jahren Bock hat, seine Ex mal
wiederzusehen, geht unbescholten durch einen Park und sieht da seinen Sohn. Sorry,
aber das ruiniert für mich echt diesen magischen Moment.

Natürlich gibt es nicht nur Gemecker meinerseits, der Film kann auch ein paar
Pluspunkte sammeln. Das ist zum Einen durch die wirklich starke Musik (Das
Gitarrenspiel des Kindes, das Cello, das Orchester am Ende) und zum Anderen zu den
teilweise wirklich guten Schauspielern, die leider ihre Fähigkeiten nur bedingt
auspacken konnten (Stichwort Williams).

Insgesamt würde ich dem Film gutgemeinte 4 von 10 Punkten geben.
In Schulnoten ist das eine 4 (Tendenz 4-)
Rufus Nasedo
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Beitrag von Rufus Nasedo »

Ganz nettes Musikdrama. Mit guter Besetzung und sehr schönen Momenten.

Freddie Highmore, als Evan, für mich einer der wenigen nicht nervigen Kinderdarsteller. In "Schokofabrik" (mal als Kurztitel :D), Finding Neverland und Arthur & die Minimoys, nervte er weniger als andere Kinder. Und grade in letzter Zeit gibt es von nervigen Kinderdarstellern ja einige (z.B. Dakota Fanning, bäh).

Kerri Russel (von der ich bisher nicht viel hielt) als seine Mutter, macht ihre Sache gut.

Jonathan Rhys-Meyers, den ich persönlich sehr cool finde, als sein Vater, ist ebenfalls sehr gut dabei. Würde ihn gern in mehr Sachen sehen, bzw. mehr Sachen, die ich mir normalerweise ansehe. :)
Während des Films fiel mir dann auch ein, dass ich sowohl ihn als auch Keri Russel ja in M:I 3 gesehen hatte.

Terrence Howard hingegen scheint Geld zu brauchen. Während mich seine Abwesenheit in American Gangster noch wunderte, taucht er hier nun wieder auf. Howard schaffte es sich mit Hustle & Flow einen Namen zu machen und nutzt diesen aus um Massen an Rollen ohne große Abwechslung in kurzer Zeit rauszuhauen, bevor der Name wieder verfliegt (etwas was Halle Berry und Cuba Gooding Jr. vllt auch hätten machen sollen, damit sie jetzt nicht auf viel Schund angewiesen wären :twisted:)

Dazu noch Robin Williams (dank dem mir beim Night at the Museum Trailer, dann doch ganz kurz dieser Film ins Gedächtnis kam, wegen eines Trailers vor ein paar Wochen in der Sneak).
Grade Williams zeigt wieder, dass er auch richtig schauspielern kann und stellt sehr stark diese Mischung aus gut und fies, die sein Charakter verkörpert da. Er hätte sicher noch mehr rausholen können, aber hätte den Film dann sicher überstrahlt, in dem er eigentlich nur eine Nebenrolle ist, aber trotzdem, neben dem jungen Hauptdarsteller, mich am meisten beeindruckte.

Im Film geht es um Musik und die Magie und Macht die sie in Verbindung mit Liebe besitzt. Die verschiedene Musik im Film ist dabei auch nen starker Pluspunkt, da sie einfach sehr gut und schön anzuhören ist und damit deutlich mehr darstellt als ein einfacher Score in anderen Filmen, nämlich ein elementarer Teil des Films ist.


Natürlich ist die Story bis ins kleinste Mark konstruiert und unrealistisch und ich denke, dass ist den Machern ebenfalls klar.
Ich sehe das ganze mehr als eine Art Märchen (ähnelt ja auch Oliver Twist), das ruhig unrealistisch sein darf.
Sicherlich sehnt sich unser logisches und Aufklärungsbedürftiges Hirn nach Beweggründen und Auflösungen, hätten aber die Prämisse des Films in dem es um Liebe und Musik geht womöglich auch nicht besser transportiert, sondern womöglich davon sogar etwas abgelenkt. Motive und Hintergrundgeschichten machen einen Film (sowie auch Zeitungsartikel) glaubwürdiger, aber nicht besser oder schöner. Ein Film kommt ansich auch ganz gut ohne aus, wenn es eben nicht um Realismus geht.

Ich fand ihn OK so und vergebe ne 3+
Zuletzt geändert von Rufus Nasedo am 2007-11-27 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
chris1410
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Re: # 675 August Rush

Beitrag von chris1410 »

Timo L hat geschrieben:...
Insgesamt würde ich dem Film gutgemeinte 4 von 10 Punkten geben.
In Schulnoten ist das eine 4 (Tendenz 4-)
Outest du Dich da gerade als "Das perfekte Dinner" Gucker? :lol:
Der Film war besser als erwartet. Aber auch ich geb ihm eine 4 (-)

Selbst der Mancini Trailer ließ auf den Film Rückschlüße zu, hab ich das richtig gesehen?

Viel Spaß bei den weiteren sneaks!

http://www.rettet-das-grindel.de
cu @ the sneak!
Timo L

Beitrag von Timo L »

Ich gucke das perfekte Dinner schon gerne, außerdem hat sich die 10-Punkte-Skala für mich als sinnvollste erwiesen, wenn ich Filme bewerte.

Nochmal zum Williams-Charakter:

Diese Mischung aus gut und böse wird zwar schon angedeutet, aber letztendlich erfahren wir doch nichts über seine Motive !
Ist er jetzt ein geldgeiler Sack, der arme Straßenkinder wegfängt und ausbeutet ?
Oder ist er ein verzweifelter, einsamer Mann, der Musik liebt und sich über die Musik der Kinder wieder lebendig fühlt ?
Man weiss einfach nicht, ob er gute oder böse Absichten hat.
Offene Fragen sind in Filmen sicher oft sinnvoll, aber ein so klaffendes Loch bei einer Charakterzeichnung stößt mir doch etwas übel auf.
Rufus Nasedo
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Beitrag von Rufus Nasedo »

Timo L hat geschrieben: Diese Mischung aus gut und böse wird zwar schon angedeutet, aber letztendlich erfahren wir doch nichts über seine Motive !
Ist er jetzt ein geldgeiler Sack, der arme Straßenkinder wegfängt und ausbeutet ?
Oder ist er ein verzweifelter, einsamer Mann, der Musik liebt und sich über die Musik der Kinder wieder lebendig fühlt ?
Ich habe da eher beides gesehen beim Film. Schwarz-Weiß Malerei war das für mich nicht, sondern sogar ein realistisches Zwischending. Welcher normale Mensch ist schon nur böse oder gut?

Ich denke er wollte den Kindern durchaus gutes und ihnen helfen, aber gleichzeitig sah er die Chance mit einem richtigen Talent Geld zu machen.


@Roughale (war natürlich Chris gemeint :D) :

Der Sound-Trailer ist von Henry Mancini. Den Score für August Rush machte aber Mark Mancina.
Zuletzt geändert von Rufus Nasedo am 2007-11-29 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
andrea

wirklich schön!

Beitrag von andrea »

Also, ich muss sagen ich fand "August Rush" unglaublich gut!
Natürlich ist der Film nicht ganz realistisch, aber es st ja auch ein "Musik-Märchen". Dieser Aspekt sollte nicht vergessen werden!

Die Verbindung von Musik und Emotionen in diesem Film hat mich beinahe verrückt gemacht! Die Geschichte ist einfach, aber mitreißend und die musikalische Untermalung treibt einem die Gänsehaut auf den Körper! Ich bin eigentlich kein Klassik-Fan, aber dieser Soundtrack hat mir echt Pipi in die Augen getrieben!

Ich denke man muss sich einfach auf den Film und seine Geschichte einlassen um ihn genießen zu können! Denn mal ehrlich: Welcher Film ist heutzutage noch realistisch?? Kitsch ist natürlich Geschmackssache, aber in diesem Movie absolut angebracht!

Also: "August Rush" gerne und jederzeit wieder! :)
chris1410
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Beitrag von chris1410 »

Rufus Nasedo hat geschrieben: @Roughale:

Der Sound-Trailer ist von Henry Mancini. Den Score für August Rush machte aber Mark Mancina.
wieso @Roughale? :lol:
der war doch gar nicht da!
cu @ the sneak!
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Roughale
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Beitrag von Roughale »

Da nimmt man mal ne Auszeit und dann kann man nicht mal vom Thread sich raushalten, danke für die Verhätschelung meines Über-Egos :lol:

Ich weiss nun, dass man in Mailand so gut wie kein Englisch spricht, aber mit einem Pizzeriaspeisenkartenwortschatz recht weit kommt...
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
chris1410
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Beitrag von chris1410 »

Roughale hat geschrieben:Da nimmt man mal ne Auszeit und dann kann man nicht mal vom Thread sich raushalten, danke für die Verhätschelung meines Über-Egos :lol:

Ich weiss nun, dass man in Mailand so gut wie kein Englisch spricht, aber mit einem Pizzeriaspeisenkartenwortschatz recht weit kommt...
Ja, du bist halt schon so in den Köpfen drinnen, als Sneak - Urgestein ! :lol:
cu @ the sneak!
Rufus Nasedo
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Beitrag von Rufus Nasedo »

chris1410 hat geschrieben:
Roughale hat geschrieben:Da nimmt man mal ne Auszeit und dann kann man nicht mal vom Thread sich raushalten, danke für die Verhätschelung meines Über-Egos :lol:

Ich weiss nun, dass man in Mailand so gut wie kein Englisch spricht, aber mit einem Pizzeriaspeisenkartenwortschatz recht weit kommt...
Ja, du bist halt schon so in den Köpfen drinnen, als Sneak - Urgestein ! :lol:
Ja stimmt, hehe. Da war ich der festen Meinung ich hätte Chris geschrieben und dann hat sich über das Unterbewusstsein der gute Roughale doch eingeschlichen. Macht der Gewohnheit. :D

Da siehste mal. Dein Geist schwebt über der Sneak auch wenn du nicht da bist. ;)
Spalter IMK
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Ich möchte auch was sagen, ... dem Film betreffend

Beitrag von Spalter IMK »

Erstaunlich, wie deutlich man das männliche Publikum bemerkt, wenn ein Film "emotionaler" wird. Und dann noch die Enttäuschung, dass es sich nicht um einen Action geladenen Kracher handelt, ... der ja auch durchaus seine "emotionalen Seiten" haben kann, ... doch, recht amüsant!

Natürlich hat mir der Film gefallen. Es geht auf die Weihnachtszeit zu, der Montag war eh der hammer Tag und da passt so ein Märchen eben wunderbar. Die Musik war wunderschön und man hat es Freddie Highmore wirklich abgenommen, dass er sich über die kleinsten Dinge freuen konnte. (Schließlich hat er ja nie viel gelernt im Heim ,... nicht mal wie man pfeift!)

Für manche war die Geschichte zu überzeichnet, und das konsequent, aber hätte das Ganze im 18. Jahrhundert gespielt hätte es keinen gestört, ...

Robbin Williams war meiber Meinung nachsehr gut. Ich finde man hat eigentlich viel über seinen Charakter erfahren, ... zumindest kam mir das so vor. Als wäre er auch mal Musiker gewesen (So ein richtiger Herzmusiker), entdeckt und dann ausgenutzt worden und schwupps auf der Straße gelandet... oder so ähnlich. War schon gläubwürdig.

Und da der Montag ein hammer Tag und die Musik sehr schön war, der Film einfach passte, bekommt er eine 2 von mir.
God rocks! Und Klopapier hat auch Gefühle! ... CRN 2012, ... das wird hammermäßig ...
Und immer an den Strohhalm denken...!
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