Salem's Lot (2024)

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Kasi Mir
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Salem's Lot (2024)

Beitrag von Kasi Mir »

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Roughale
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Re: Salem's Lot (2024)

Beitrag von Roughale »

Der Film auf den ich so lange und so gespannt war lief nun doch und wie gut, dass es die grosse Leinwand war, wo solch Filme einfach besser wirken können. Die erste Verfilmung von Tobe Hooper konnte ich auch vor ewigen Zeiten im Kino sehen. Dazu kommt, dass Salem's Lot wohl mein Favorit unter all den King Romanen ist, ich hatte sogar meine Staatsexamensarbeit des Englischstudiums zu dem Buch verfasst, bin also bestens vorbereitet, was gut oder schlecht sein kann, weil mein Blick sicherlich anders ist als von den meisten anderen, schaun wir mal...

Der Film stellt eine wirklich sehr buchnahe Verfilmung des Romans dar. Klar, in seinen reduzierten Rahmen muss einiges verkürzt werden (zB der Big Fight Father Callahan vs Barlow), manche Sachen fallen ganz weg (zB Hubie Marsdens Geist). Zumal die ursprüngliche Lauflänge 3 Stunden gewesen sein sollen, da hoffe ich mal auf einen Extended Cut in der Zukunft! Aber nun müssen wir das hinnehmen, was wir vorgesetzt bekamen und vorwegnehmend sage ich schon mal, dass ich begeistert war!

Kings Werk ist oft eine Mischung aus alten Themen und neusten Sachen, die er zusammenmengt und somit sein Gerüst der jeweiligen Geschichten konstruiert. In Salem's Lot ist das Alte der Vampirismus (der auch schon von alten Sagen bis hin zu Comics betrachtet wird - hier treffen die beiden Welten sehr deutlich zusammen, der Lehrer studiert alte Quellen, Mark Petrie die Comics). Und das Neue ist das Sterben der amerikanischen Kleinstädte.

Und dann ist da noch das Grundthema dass böse Geschehen der Vergangenheit das Böse anziehen (hier sieht man sogar kurz den zyklischen Verlauf des Bösen, den King später in IT manifestiert hat und dieser Umstand zeigt, wie stark sich die Macher bei dem Film an Kings Werk gehalten haben und sogar über das Buch hinaus dies eingebaut haben. King sagte auf die Frage ob auch Pennywise in Salem's Lot seine Finger im Spiel hat, dass man nie ausschliessen sollte, wie gross der Einfluss von Pennywise wirklich ist - damit gibt er die Beantwortung in die Hände der Rezipienten, aber ob er wirklich bei seinem erst zweiten veröffentlichten Roman schon soweit das Ganze geplant hat, bleibt im Dunkeln und dort lauert nun mal das Böse - passt also ;)

Da ich keinen Roman schreiben kann und die Zeit schon wieder wegläuft komme ich lieber mal zum Schluss, indem ich nochmal betonen möchte, wie sehr der Film sich nach King anfühlte, weil auch die unterschiedlichen Erzählarten zu Vampiren hier verarbeitet werden, was teilweise zu Lachern geführt hat, weil der Kitsch nun auch über die Jahre dazu kam. Die stärkste Vorlage ist natürlich Bram Stokers Dracula und auch hier sind eindeutige Referenzen eingebaut, manche ganz deutlich und andere etwas dezenter, eventuell nur dem Fachauge offensichtlich zu erkennen.

Bei einer Sache bin ich mir gar nicht mehr sicher, ob es im Buch auch so war, aber weil es so zum Thema passt und extrem zu Kings Art, müsdste das so sein, ich muss das mal nachschlagen... Das ist die Unterkunft der Vampire auf dem Autokinoplatz. Dies liefert ebenso den "home turf" den ein Vampir für seine Ruhestätte benötigt um durch den Tag zu kommen. Dass Barlow auch dort haust, erschien mir aber etwas unpassend, das wirkte wie eine Kürzungsmassnahme, aber wie gesagt, die Erinnerung versagt hier, mqain Fokus lag damals auf dem Big Fight, der hier fast mit einem Augenzwinkern abgehandelt wurde...

Fazit: Glatte 1, die eventuell nicht so oft hier gezückt wird, aber das ist OK, ohne das "Vorwissen" und die Passion zum Buch kann der Film eventuell als 0815 abgehakt werden - das ist auch OK
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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Kasi Mir
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Re: Salem's Lot (2024)

Beitrag von Kasi Mir »

Hallo allerseits,
ich werde hier weniger schreiben als Roughale, nicht zuletzt auch, weil „Salem’s Lot“ nicht zu den zwei Büchern von Stephen King gehört, die ich mal gelesen habe, und ich auch die anderen Adaptionen der Geschichte (die von Roughy erwähnte TV-Zweiteiler von 1979, und eine weitere Adaption von 2004 mit Rob Lowe und Donald Sutherland) nie gesehen habe. Von daher bin ich gegenüber dieser Geschichte völlig unbedarft, aber natürlich mit Erfahrungen aus zahllosen Vampirfilmen und TV-Serien ausgestattet.

„Salem’s Lot“ wirft erst einmal ein glaubwürdiges 1975 auf die Leinwand, ich war damals vier Jahre alt und natürlich nicht in den USA unterwegs, doch das sah alles schon ziemlich passend aus, wie ich es aus den Fernsehserien und Filmen jener Tage auch erinnere.

Dann wurde ich – von allem bei den Szenen mit den Schülern – stellenweise an „The Black Phone“ erinnert, was dem Film auch erst einmal Bonuspunkte verlieh. Dann schritt der Film gemächlich (an der Grenze zu tranig) voran, die erste Stunde hat quasi nichts außer Dialoge und Dinge, die im Schatten passieren zu bieten. Hier macht sich das gemächliche Erzähltempo meiner Ansicht nach negativ bemerkbar, das mit heutigen Zuschauern einfach nicht mehr kompatibel ist. „Stranger Things“ zum Vergleich, das ein paar Jahre später spielt, aber meiner Ansicht nach ähnlich strukturiert ist, bringt den Sinn für die Gefahr einfach besser rüber.

Nun spielt der Film in 1975, was erklärt, das die Akteure nicht mit dem heutigen, mediengesättigten Blick auf Vampire in ihrer Kleinstadt reagieren und naiver, skeptischer an die Sache herangehen. Aber stellenweise kam bei mir hier schon das horrorfilm-typische „Was sind die blöd?“-Gefühl auf - auf beiden Seiten, denn die Vampire hätten ihre Gegenspieler vermutlich im Handumdrehen ausgeschaltet, wenn sie konsequent und etwas intelligenter agiert hätten. Hier ließ der Film die Frage unbeantwortet, wieviel Intelligenz diese Monster überhaupt behalten hatten, die Vampire wirkten zuweilen wie moderne – also schnelle – Zombies – ich nehme an, daß Buch läßt sich darüber mehr aus…

Insgesamt war „Salem’s Lot“ ein ziemlich traditioneller, aber eben auch altbackener Film, der für mich nie gruselig war und nur selten den Sinn für die Gefahr herüberbringen konnte, die der sich die Kleinstädter befanden. Es sah zumeist gut aus, aber erzählerisch waren zwischen den „Actionszenen“ für mich zu viele Durchhänger, um dem Film was besseres als eine „3 minus“ zu geben. Fans von Kings Romanen mögen da zu einer anderen Bewertung kommen, wie man bei Roughale sieht. :wink:

Gruß
Kasi Mir
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