#1427 Polite Society

[Kasi Mir]

"Polite Society" is the big-screen debut of british author/director Nida Mansour, who previously mainly worked for television, most notably creating "We are Lady Parts" for Peacock in 2021, which chronicled the unlikely success of a female Muslim punk rock band. For this film, she tried the rather unusual combination of arranged marriage and martial arts, both of which we of course have seen before at the Sneak, but certainly not in this combination. Here is the trailer:



And how did you enjoy the film? Please let us know in a reply to this posting.

[Roughale]

Ich fand den Film nett, manche Sachen waren echt gut aber er hatte auch einigen Leerlauf, hat aber gut unterhalten, da geb ich mal ne 3+

[Kasi Mir]

Hallo zusammen,
da sind sich Roughale und ich ja ausnahmsweise einmal einer Meinung.

Ich fand den Film in der ersten Hälfte (bis zum zentralen Twist) relativ anstrengend und nur phasenweise lustig und unterhaltsam. Mein Hauptproblem war dabei die Protagonistin Ria, die nicht nur längst nicht so clever, talentiert und aufmerksam war, wie sie sich selbst fand, sondern mit ihrer aggressiven Realitätsverweigerung selbst engsten Freunden fürchterlich auf die Nerven ging. Ich konnte mir schon vorstellen, wohin die Reise mit Ria gehen sollte, war aber in der ersten Hälfte näher dran, sie in eine geschlossene Anstalt einweisen zu lassen als mit ihr mitzufiebern. Highlight der ersten Hälfte war für mich der Undercover-Einsatz im Fitness-Studio, aber auch hauptsächlich wegen Rias Mitstreiterinnen.

Zum Glück gab sich das dann ab der Mitte, auch wenn Ria natürlich ihre Quirks nicht gänzlich abstellen konnte, war der Film ab dieser Stelle flott genug, um gut zu unterhalten und die Kampf- und Tanzsqeuenzen wirkten auch gut choreographiert (was in der ersten Hälfte nicht immer der Fall gewesen war). Insgesamt war der Film vielleicht 10-15 Minuten zu lang ausgefallen, aber ungewöhnlich genug, um insgesamt zu überzeugen. Für eine Zwei hätte der Film aber ein besseren und vor allem strafferes Storytelling bieten müssen, insofern gibt es auch von mir eine 3+.

Gruß
Kasi Mir

[emma]

Mein Hauptproblem war dabei die Protagonistin Ria, die nicht nur längst nicht so clever, talentiert und aufmerksam war, wie sie sich selbst fand, sondern mit ihrer aggressiven Realitätsverweigerung selbst engsten Freunden fürchterlich auf die Nerven ging.

na ja, it's not a bug, it's a feature: das war ja so ein bisschen der Sinn des Ganzen, die Entwicklung. Also nicht mitfiebern, dass sie mit ihrem Quatsch durchkommt, sondern mit ihrer Umwelt mitfiebern, dass sie weniger Nervtüte sein soll.

[Kasi Mir]

Moin zusammen,

Mein Hauptproblem war dabei die Protagonistin Ria, die nicht nur längst nicht so clever, talentiert und aufmerksam war, wie sie sich selbst fand, sondern mit ihrer aggressiven Realitätsverweigerung selbst engsten Freunden fürchterlich auf die Nerven ging.

na ja, it's not a bug, it's a feature: das war ja so ein bisschen der Sinn des Ganzen, die Entwicklung. Also nicht mitfiebern, dass sie mit ihrem Quatsch durchkommt, sondern mit ihrer Umwelt mitfiebern, dass sie weniger Nervtüte sein soll.

Ich wollte hinter "selbst engsten Freunden" eigentlich noch ein "(und mir)" hinschreiben. Damit wird dann klarer, warum das meiner Bewertung geschadet hat. Das soll übrigens kein Vorwurf an die Schauspielerin sein, die ihre Sache hier sicherlich gut gemacht hat - aber es war für mich halt schwer, mich mit einer derart anstrengenden Protagonistin anzufreunden. Wer damit weniger Probleme hatte, wird den Film sicherlich auch in der ersten Hälfte besser gefunden haben.

Gruß
Kasi Mir

[emma]

aber es war für mich halt schwer, mich mit einer derart anstrengenden Protagonistin anzufreunden. Wer damit weniger Probleme hatte, wird den Film sicherlich auch in der ersten Hälfte besser gefunden haben.

Lieber Kasi Mir, das eine muss doch das andere nicht ausschließen - man muss sich doch nicht mit der anstrengenden Protagonistin anfreunden, um die erste Hälfte besser zu finden. Mir hat zum Beispiel gereicht, mit ihrem Umfeld mit zu leiden und zu hoffen, dass "sie" besser wird. Und ihr am Ende, wie ihr Umfeld auch, zu verzeihen

[Kasi Mir]

Lieber Kasi Mir, das eine muss doch das andere nicht ausschließen - man muss sich doch nicht mit der anstrengenden Protagonistin anfreunden, um die erste Hälfte besser zu finden. Mir hat zum Beispiel gereicht, mit ihrem Umfeld mit zu leiden und zu hoffen, dass "sie" besser wird. Und ihr am Ende, wie ihr Umfeld auch, zu verzeihen

Okay, wenn für Dich "leiden und hoffen" eine Quelle der Unterhaltung ist, dann will ich Dir das natürlich nicht nehmen.

Bei mir hat das leider nicht funktioniert.

Gruß
Kasi Mir

[emma]

Okay, wenn für Dich "leiden und hoffen" eine Quelle der Unterhaltung ist, dann will ich Dir das natürlich nicht nehmen.

Hmmmm... es ist wohl an der Zeit mal wieder den Trailer für Atonement oder Cold Mountain zu spielen