Es mag einem so vorkommen, daß praktisch jeder Woody-Allen-Film in der Sneak gezeigt wird, doch tatsächlich ist "Café Society" nach "Scoop" (#0622), "Vicky Cristina Barcelona" (#0727), "Midnight in Paris" (#0867), "Blue Jasmine" (#0982) und "Magic in the Moonlight" (#1036) erst der sechste Film des Altmeisters, der seit Beginn der Sneak 22(!) Filme veröffentlicht hat. Nachdem er seinen letzten Sneakfilm in den 1920ern hat spielen lassen (dazwischen hat er mit "Irrational Man" einen nicht in der Vergangenheit angesiedelten Film gedreht), geht er diesmal ein Jahrzehnt weiter und zeigt die 1930er, genauer: den Glamour der 1930er, die ja für die meisten Leute nicht so glamourös waren. Der Begriff "Café Society" wurde dabei seit dem 19. Jahrhundert für die Freizeitgestaltung der Oberen Zehntausend zunächst in europäischen Metropolen, später auch auf dem amerikanischen Kontinent verwendet, die sich gerne in schicken Cafés und Restaurants, später auch in Nachtlokalen sehen ließen und dort ihren Reichtum zu Schau stellten. "Café Society" war aber auch der - satirisch gemeinte - Name zweier New Yorker Jazzclubs in den 1930ern und 1940ern; angesichts von Allens bekanntem Faible für Jazzmusik ist das aber bestimmt ein totaler Zufall.
Hier ist der Trailer zu "Café Society":
Wie gefiel Euch der neueste "Allen" (in dem er selbst zumindest mal wieder zu hören war, da er den Erzähler sprach)? Wie gefielen Euch Kristen Stewart und Jesse Eisenberg, wie die Suppoting Cast von Steve Carell, über Blake Lively bis hin zu Corey Stoll? Schreibt Eure Gedanken zur Café-Gesellschaft einfach als Antwort auf diesen Beitrag ins Forum, und wartet nicht darauf, daß ein sadistischer Komödienschreiber das für Euch erledigt.
"Sometimes, you can still catch me dancing in it."
"My mind has an endless capacity for useless information."
Ach naja... Schauspieler waren super, die Optik/der Look auch, aber die Geschichte an sich nicht so wirklich packend. Plätscherte so vor sich hin und war am Ende eher ergebnislos. Kein Film, an den ich mich nächste Woche noch erinnern werde. Wertung: nett.
Nun. Ich bin auch hin und hergerissen. Es ist halt ein Woody Allen Film. Heißt. Er bekommt schon eine hohe Bewertung. Der Grund ist das er mich gut unterhalten hat, er hatte keine Längen, die Witze funktionierten, das Schauspiel-Personal war toll. Die Jazz-Musik hat nie genervt obwohl sie eigentlich nie während der Laufzeit mal aussetzte. Irgendwo war immer Jazz zu hören, sei es aus nem Radio, von einer Bühne oder einfach nur so. Was will man da mehr. Es war groß, wie die ganzen Verwicklungen passiert sind, wie naiv und trocken humorvoll die Mutter war, aber ... Er bekommt von mir schon 8 von 10 Punkten aber das nur wg. Unterhaltungswert. Nicht für mehr, nicht für weniger.
P.S. an mir wäre Café Society spurlos vorbeigegangen wenn er nicht gestern in der Sneak gezeigt worden wäre. Ich vermisse Allen Filme nicht. Aber wenn ich einen sehe, pourqui-pas?
