#910 Snow White and the Huntsman
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#910 Snow White and the Huntsman
Ein Film, der zu lang war. Ca 20 Minuten zu lang. Wie komme ich dazu? Der Film hat sich gezogen, ganz einfach. Es waren Szenen drin, die genervt haben (siehe Spoiler Block). Dafür wurden andere Sachen nicht genau ausgeführt.
Das fängt schon am Anfang an: in der Hochzeitsnacht erstechen. Alles viel zu abrupt. Wäre es nicht nen besserer Film geworden, wenn Sie ihren Gatten erst nach ein paar Jahren vergiftet hätte und sich langsam das Königreich unterworfen hätte? Wär das nicht besser gewesen als „König abstechen, Tor aufmachen, Volk abschlachten?“
Dann ganz plötzlich will sie das Herz und genau dann will das Mädel fliehen… Nen bissl Entwicklung hät hier auch nicht geschadet. Dafür sind andere Szenen zu lang geraten: Ihr Psychotrip im Wald, die Flashbacks, die Zwergentanz- und –musikszene. Und ganz grauenvoll: Ihre Ansprache vor der Schlacht.
Logiklöcher wie „in 3 Stunden kommt die Flut, wir ham keine Zeit“ – „Wir warten erstmal 2 Stunden und lassen die Zwerge in die Kanalisation schwimmen. Die wird auch niemand sehen von den Wachen auf der Mauer. Der Zauberspiegel wird auch nicht warnen“
Und kann jemand der Frau Stewart mal beibringen, wie man den Mund zu macht? Glaub die hatte den nur zu, als sie auf den Apfel gebissen hat und dann zum Schluss bei der Krönung. Ansonsten war der immer offen… Irgendwie wie Megan Fox in Transformers. Hab ich schon da nicht verstanden, was an dem Ausdruck so super sein soll.
Das Positive: -Die Zwerge sahen aus wie Zwerge (nicht wie im „Hobbit“ Trailer… wo die aussehen wie bärtige Hobbits)
- Chris Hemsworth kann auch Akzent. Wusst ich gar nicht
- Der Maskenbildner/CGI Mensch, der es hingekriegt hat, dass Charlize Theron zwischenzeitlich mal wieder „unverbraucht“ aussah verdient einen Oskar. Muss schwerer gewesen sein, als „Avatar“
Wertung: 3
Ps: hat sich hier nicht irgendjemand Blockbuster mit ner "Fresh" Wertung gewünscht In der "Durchschnittswertung" nur ein Punkt besser als Act of Valor
Das fängt schon am Anfang an: in der Hochzeitsnacht erstechen. Alles viel zu abrupt. Wäre es nicht nen besserer Film geworden, wenn Sie ihren Gatten erst nach ein paar Jahren vergiftet hätte und sich langsam das Königreich unterworfen hätte? Wär das nicht besser gewesen als „König abstechen, Tor aufmachen, Volk abschlachten?“
Dann ganz plötzlich will sie das Herz und genau dann will das Mädel fliehen… Nen bissl Entwicklung hät hier auch nicht geschadet. Dafür sind andere Szenen zu lang geraten: Ihr Psychotrip im Wald, die Flashbacks, die Zwergentanz- und –musikszene. Und ganz grauenvoll: Ihre Ansprache vor der Schlacht.
Logiklöcher wie „in 3 Stunden kommt die Flut, wir ham keine Zeit“ – „Wir warten erstmal 2 Stunden und lassen die Zwerge in die Kanalisation schwimmen. Die wird auch niemand sehen von den Wachen auf der Mauer. Der Zauberspiegel wird auch nicht warnen“
Und kann jemand der Frau Stewart mal beibringen, wie man den Mund zu macht? Glaub die hatte den nur zu, als sie auf den Apfel gebissen hat und dann zum Schluss bei der Krönung. Ansonsten war der immer offen… Irgendwie wie Megan Fox in Transformers. Hab ich schon da nicht verstanden, was an dem Ausdruck so super sein soll.
Das Positive: -Die Zwerge sahen aus wie Zwerge (nicht wie im „Hobbit“ Trailer… wo die aussehen wie bärtige Hobbits)
- Chris Hemsworth kann auch Akzent. Wusst ich gar nicht
- Der Maskenbildner/CGI Mensch, der es hingekriegt hat, dass Charlize Theron zwischenzeitlich mal wieder „unverbraucht“ aussah verdient einen Oskar. Muss schwerer gewesen sein, als „Avatar“
Wertung: 3
Ps: hat sich hier nicht irgendjemand Blockbuster mit ner "Fresh" Wertung gewünscht In der "Durchschnittswertung" nur ein Punkt besser als Act of Valor
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- mySneak Virgin
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Re: #910 Snow White and the Huntsman
Meine Fresse, was für eine langweilige Grütze. Als der Filmriss zur Hälfte kam, habe ich ja insgeheim gedacht, das es so bleiben möge. Zu keiner Sekunde interessant, spannend oder auch nur einen Hauch originell. Und Frau Stewart hat Charisma wie eine ausgelutschte Zitrone. Dabei hat sie mir noch in "Into The Wild" und "Adventureland" gefallern...
Eine satte 5- gibt es von mir. Einzig Charlize Theron hat mich bei Laune gehalten, und ein oder zwei nette visuelle Effekte. Ansonsten: Scchhnaaarcchh....
Eine satte 5- gibt es von mir. Einzig Charlize Theron hat mich bei Laune gehalten, und ein oder zwei nette visuelle Effekte. Ansonsten: Scchhnaaarcchh....
Re: #910 Snow White and the Huntsman
Ich tippe mal eher auf Lampe durchgebrannt. Bei ner Digitalprojektion kann ja eher weniger reißen.moviemaniac hat geschrieben:Als der Filmriss zur Hälfte kam, habe ich ja insgeheim gedacht, das es so bleiben möge.
Aber einen der wenigen Vorteile dieser Technik konnten wir ja jetzt auch direkt mal live erleben: Einfach ohne zu spulen direkt zu einer Szene springen.
Dass dann noch mal einer auf Pause gedrückt hat war bestimmt ein Unfall
Zum Film selber: Ganz so zerreissen würde ich ihn jetzt nicht. Einiges war schon ganz nett dargestellt, aber alles in allem hat mich der Film leider auch nicht richtig überzeugt. Die Ansprache von "Snow White" hatte meiner Ansicht nach aber schon Potential für die Goldene Himbeere.
Ich für meinen Teil hab die Verwandlung vom naiven Mädchen, dass vor der bösen Königin flieht zur neuen "Jean D'Arc" nicht wirklich nachvollziehen können und fand diese wenig überzeugend.
Unterhaltsam war der Film über weite Strecken schon, aber tatsächlich deutlich zu lang!
Von mir gibt's eine 3.
Re: #910 Snow White and the Huntsman
Funfact: Der Film startet in den USA auch erst am kommenden Wochenende und hat noch kein IMDB User rating.
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Re: #910 Snow White and the Huntsman
Weil ich dem Film nicht zuviel Zeit geben will, paste ich erstmal meine anderswo zuerst geschriebene Kritik (leicht angepasst für hier) und lese dann die anderen Posts
Es kam, was ich nie befürchtet hätte: Snow White and the Huntsman...
Schlecht war er, aber nicht so schlecht, wie befürchtet, denn wegen der Bella als Schneeflitchen hatte ich eine Twilighisierte Kinderkacke befürchtet, ganz so schlimm wurde es dann nicht - in diese Richtung, denn es waren ein paar andeutend härtere Szenen bei, wenn auch erstaunlich blutarm, und es kam 1, 2 mal etwas Grusel auf (neben dem konstanten Grusel vor der Trulla, die nur versuchte hübsch auszusehen, Schauspiel? Fehlanzeige). Gut war teilweise die fantasievollen Welten, die geschaffen wurden, besonders Pandora, ach nee, hiess ja Fairy Land oder so - dann halt rosa statt blau...
Schlecht war:
- wie erwähnt die Stewart, es mag ja sein, dass ich ihr einfach zuviel negative Meinung entgegenbringe und wenig Chancen gebe, aber wer sie da schauspielen sieht - Respekt!
- Plagiate en masse, das erwähnte Pandora, aber auch sehr viel andere Filme, manche sogar noch in Produktion, besonders frech geklaurt wirkten die Zwerge mit ihrem Marsch duch die Berge und ihren Liedern, das erscheint fast wie 1:1 aus dem Hobbit Trailer. Sogar Monty Pythons King Arthur hatte seinen Auftritt (naja, der König hatte eine sehr ähnliche Rüstung und Krone) - das war dann sogar lustig für mich...
- Haben die überhaupt das Märchen gelesen? Wenn ja, dann aber etliche Pilze aus dem Crippler Wald gefuttert - ich war fast enttäuscht, dass am Ende kein Ufo landet... Nah an einer Persiflage vorbeigeschlittert...
- Im Grossen und Ganzen definitiv zu lang und sich wiederholend...
Schulterzuckend gebe ich eine 4.
Es kam, was ich nie befürchtet hätte: Snow White and the Huntsman...
Schlecht war er, aber nicht so schlecht, wie befürchtet, denn wegen der Bella als Schneeflitchen hatte ich eine Twilighisierte Kinderkacke befürchtet, ganz so schlimm wurde es dann nicht - in diese Richtung, denn es waren ein paar andeutend härtere Szenen bei, wenn auch erstaunlich blutarm, und es kam 1, 2 mal etwas Grusel auf (neben dem konstanten Grusel vor der Trulla, die nur versuchte hübsch auszusehen, Schauspiel? Fehlanzeige). Gut war teilweise die fantasievollen Welten, die geschaffen wurden, besonders Pandora, ach nee, hiess ja Fairy Land oder so - dann halt rosa statt blau...
Schlecht war:
- wie erwähnt die Stewart, es mag ja sein, dass ich ihr einfach zuviel negative Meinung entgegenbringe und wenig Chancen gebe, aber wer sie da schauspielen sieht - Respekt!
- Plagiate en masse, das erwähnte Pandora, aber auch sehr viel andere Filme, manche sogar noch in Produktion, besonders frech geklaurt wirkten die Zwerge mit ihrem Marsch duch die Berge und ihren Liedern, das erscheint fast wie 1:1 aus dem Hobbit Trailer. Sogar Monty Pythons King Arthur hatte seinen Auftritt (naja, der König hatte eine sehr ähnliche Rüstung und Krone) - das war dann sogar lustig für mich...
- Haben die überhaupt das Märchen gelesen? Wenn ja, dann aber etliche Pilze aus dem Crippler Wald gefuttert - ich war fast enttäuscht, dass am Ende kein Ufo landet... Nah an einer Persiflage vorbeigeschlittert...
- Im Grossen und Ganzen definitiv zu lang und sich wiederholend...
Schulterzuckend gebe ich eine 4.
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
Re: #910 Snow White and the Huntsman
Game of Thrones, Unendliche Geschichte, Harry Potter, Letze Einhorn (besser: Hirsch), Narnja, Galaxy Quest... zählt Terminator für den Spiegel?Roughale hat geschrieben: Plagiate en masse, das erwähnte Pandora, aber auch sehr viel andere Filme, manche sogar noch in Produktion, besonders frech geklaurt wirkten die Zwerge mit ihrem Marsch duch die Berge und ihren Liedern, das erscheint fast wie 1:1 aus dem Hobbit Trailer. Sogar Monty Pythons King Arthur hatte seinen Auftritt
Ansonsten: Schade, sag ich nur, schade! Zu lang an den überflüssigen Stellen, zu husch husch wo's nötig/angebracht gewesen wäre. Was hätte man daraus machen können! Bilder waren nämlich sehr schön.
Frau Stewart muss ich jetzt wirklich mal in Schutz nehmen: sie ist eben nicht die klassische Hollywood Schönheit, viel zu sperrig, weshalb ich mich darüber wundere, dass ausgerechnet sie gecastet wurde. Die Kameraeinstellungen haben vermutlich versucht, das wieder auszugleichen. Ihren Job hat sie gut gemacht, selbst ihren Schreianfall am Ende fand ich nicht so schlimm und für das Drehbuch kann sie ja nix. ABER - ich glaube kaum, dass sie irgendwas anderes spielen kann, als die kleine, ernsthafte humorlose Zicke. Die kann sie gut, was sie aber nicht unbedingt zu einer guten Schauspielerin macht.
Dazu muss ich sagen, ich habe nur den ersten Twilight Film gesehen und das auch nur weil ich die South Park Episode mit den Vampire Kids gesehen habe. Daher fehlt mir jegliche Voreingenommenheit.
Die L. emma
You can't not communicate
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Re: #910 Snow White and the Huntsman
Im Gegenteil fand ich Fräulein Stewart perfekt und völlig logisch gecastet, ein eindimensionaler Kleiderständer, Mimik auf zwei Schneidezähne reduziert. Den Twighlights bin ich bisher entgangen, nun hat sie mich doch eingeholt. Sperrig? Was hab ich da bloß übersehen?emma hat geschrieben:Frau Stewart muss ich jetzt wirklich mal in Schutz nehmen: sie ist eben nicht die klassische Hollywood Schönheit, viel zu sperrig, weshalb ich mich darüber wundere, dass ausgerechnet sie gecastet wurde.
Zum Video selber: Noch schlimmer als nach den Previews befürchtet. Völlig uninspirierte Abfolge peinlicher Plagiate, peinlicher Dialoge, mehr-ist-besser-CGI. Die Bilder waren zT recht schön, so als Zwischenschnitte. Bob Ross läßt grüßen.
Bei den Darstellern kann eigentlich nur Charlize Theron, die ihre Bosheit fein dosiert genoß, und die liebevoll schrulligen Zwerge Spaß am Spiel gehabt haben, die saure Mehrheit der Kostümträger versteht ihre Gage vermutlich als Schmerzensgeld.
Wie hieß noch der Film über den Filmemacher der einen Flop drehen sollte? Hier mal wieder in Realität, denn wer will sowas freiwillig sehen? Das kann doch nur als Geldversenkungsprojekt geplant gewesen sein. Mission accomplished.
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Re: #910 Snow White and the Huntsman
Millionen kleiner Mädchen werden reinrennen
Re: #910 Snow White and the Huntsman
Bitte? BITTE? Ich fand's peinlich. Es gibt genug gute kleinwüchsige Schauspieler (nicht nur Peter Dinklage), und so sehr ich mich auf Ian McShane gefreut habe, einige Köpfe (nicht alle) einfach auf kleinwüchsige "Bodydoubles" zu pflanzen fand ich schon fast respektlos. Ich habe nix von Spielfreude gemerkt. Kann mir auch schwer vorstellen, dass es Spass gemacht hat unter Bedingungen zu drehen, wo man sich an strikte Vorgaben zu halten hat, damit es hinterher passt (für beide Seiten, wo sich die Frage stellt, wer von beiden sich freier bewegen durfte).waldorf hat geschrieben:und die liebevoll schrulligen Zwerge Spaß am Spiel gehabt haben
Die L. emma
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Re: #910 Snow White and the Huntsman
Hallo allerseits,
Mich hat an "Snow White" erst einmal das sehr schwache Drehbuch überrascht; dafür, daß da die Autoren von u.a. "A Perfect World" und "The Wings of the Dove" (für Kenner: "Jude"; neuer: "The Blind Side" und "Drive") dran gearbeitet haben, ist es so schlecht, daß man sich fast fragt, ob das Skript vielleicht wahllos aus mehreren Versionen verschiedener Einzelautoren zusammengetackert worden ist. So wenig erkennbare Linie findet man sonst nur in Werken, die am Schneidetisch kaputtrepariert wurden (der 1998er-"Avengers"-Film mit Schirm, Charme und Teddybären ist so ein Beispiel). Der Film gibt keiner seiner Haupt- und Nebenfiguren einen brauchbaren Handlungsbogen; Ravenna oszilliert manisch-depressiv immer zwischen Evil Bitch und Selbstmordkandidatin, Schneewittchen ist nach fast einem Jahrzehnt bei Wasser und Brot im Knast besser in Form als die gesamte Armee der Königin, rennt aber auch nur von A nach B. Der Jäger rennt nur wenig hilfreich hinter ihr her und wird mit zunehmender Filmdauer immer nutzloser, obwohl er doch so etwas wie ihr Mentor sein soll (ihr Kampftalent hat sie wahrscheinlich auch im Jenseits trainiert, denn eine 30-Sekunden-Lektion ihres "Beschützers" kann es ja wohl nicht gewesen sein). Ganz schlimm dran ist der Prinz, den man auch komplett aus dem Film hätte herausschneiden können, so wenig zu tun gibt es für den liebeskranken "Green Arrow"-"Hawkeye"-Verschnitt. Und die acht(!) Zwerge sind eine wahre Verschwendung von erstklassigen Schauspielern, haben die doch zusammen keine zehn Minuten Screentime.
Schade ist das umso mehr, weil "Snow White and the Huntsman" durchaus visuelles Flair versprüht. So war ich bei einem Film, der zumindest von der Presse der "Twilight"-Fangemeinde als Next Big Thing angedichtet wird, überrascht, wie sehr es sowohl bei der Action als auch beim Grusel- und Ekelfaktor zur Sache geht. Natürlich ist das weder "John Rambo" noch "House of 1000 Corpses", doch Regieneuling Rupert Sanders traut sich da durchaus was. Auch wenn sehr vieles davon von erfahreneren Kollegen schamlos zusammengeklaut ist, visuell ergibt sich zwar ein recht eigenwilliger, aber meiner Ansicht nach auch in seinen Gegensätzen durchaus in sich stimmiger Stil. Gut geklaut ist eben manchmal doch halb gewonnen.
Auch hier - gerade bei den ins Gruselige gehenden Elementen - steckt allerdings leider zumeist keine storytechnische Substanz dahinter (siehe z.B. der Gruselwald, der offenbar nur Schall und Rauch - und Halluzinationen - ist). Die Kampfszenen des Films sind zwar schön (und erfreulicherweise unverwackelt) dargestellt, doch gerade die zentralen Konfrontationen des Films wirken dann etwas gehetzt und erwecken nicht den Eindruck von Höhepunkten. Dazu kommt noch eine gelegentlich unfreiwillig komisch wirkende Gestelztheit sowohl in manchen Dialogen als auch in den Erzählungen aus dem Off (der erste ungewollte Lacher ist ja bereits die Dauer des Werbens von Schneewittchens Vater um Ravenna...). Aber ehrlich gesagt, haben die ersten beiden Narnia-Filme (den dritten kenne ich nicht) die gleichen Probleme in viel größerem Umfang, insofern ist das hier schon Jammern auf hörerem Niveau.
Insofern lasse ich mich von der Optik zumindest insoweit überzeugen, daß ich dem Film insgesamt eine Drei gebe; die bei Erfolg umvermeidliche Fortsetzung (an der bereits gearbeitet wird) hat auf jeden Fall Potential nach oben - wenn man Drehbuchautoren findet, die sich eine (dann zwangsweise ohne Märchenvorlage konzipierte) brauchbare Geschichte einfallen lassen.
Gruß
Kasi Mir
[*] Full Disclosure: "Panic Room", "Catch that Kid", "Zathura", "Jumper", die vier "Twilights", "The Runaways", "Adventureland" und "Snow White and the Huntsman" natürlich.
Das wundert mich deutlich weniger, natürlich auch wegen ihres "Twilight"-Bekanntheitsgrades, der sicherlich eine wesentliche Rolle gespielt hat. Allerdings erforderte die Lesart der Rolle zumindest eine junge Schauspielerin, bei der nicht sofort alle "Zuckerpüppchen" oder "Damsel in Distress" denken, und da gibt es in der Alterskategorie von Frau Stewart (Jahrgang '90) in Hollywood nicht sooo viele namhafte, vor allem bevor Jennifer Lawrence auf der Bildfläche erschien. Ellen Page wäre noch eine Möglichkeit gewesen.emma hat geschrieben:Frau Stewart muss ich jetzt wirklich mal in Schutz nehmen: sie ist eben nicht die klassische Hollywood Schönheit, viel zu sperrig, weshalb ich mich darüber wundere, dass ausgerechnet sie gecastet wurde.
"Zicke" würde ich es nicht unbedingt nennen, aber sie ist schon eher auf verschlossene, wenig nahbare Rollen abonniert und neigt von ihrer Art der Darstellung auch eher zum (in Ermangelung eines besseren Wortes) "Underacting". Wobei ich einschränkend sagen muß, daß ich nur elf(*) ihrer bisher immerhin schon 23 Filme kenne. Wenn man die "Twilight"-Reihe davon abzieht (in der eigentlich nur Billy Burke brauchbar schauspielert), dann weicht sie eigentlich nur in "Adventureland" und "The Runaways" wenigstens ein bißchen von der Normalform ab. In "Snow White" allerdings fällt das meiner Ansicht nach nicht so sehr auf, weil Charakterdarstellung ohnehin nicht im Mittelpunkt dieses fahrigen Stilgewitters steht.emma hat geschrieben:ABER - ich glaube kaum, dass sie irgendwas anderes spielen kann, als die kleine, ernsthafte humorlose Zicke. Die kann sie gut, was sie aber nicht unbedingt zu einer guten Schauspielerin macht.
Mich hat an "Snow White" erst einmal das sehr schwache Drehbuch überrascht; dafür, daß da die Autoren von u.a. "A Perfect World" und "The Wings of the Dove" (für Kenner: "Jude"; neuer: "The Blind Side" und "Drive") dran gearbeitet haben, ist es so schlecht, daß man sich fast fragt, ob das Skript vielleicht wahllos aus mehreren Versionen verschiedener Einzelautoren zusammengetackert worden ist. So wenig erkennbare Linie findet man sonst nur in Werken, die am Schneidetisch kaputtrepariert wurden (der 1998er-"Avengers"-Film mit Schirm, Charme und Teddybären ist so ein Beispiel). Der Film gibt keiner seiner Haupt- und Nebenfiguren einen brauchbaren Handlungsbogen; Ravenna oszilliert manisch-depressiv immer zwischen Evil Bitch und Selbstmordkandidatin, Schneewittchen ist nach fast einem Jahrzehnt bei Wasser und Brot im Knast besser in Form als die gesamte Armee der Königin, rennt aber auch nur von A nach B. Der Jäger rennt nur wenig hilfreich hinter ihr her und wird mit zunehmender Filmdauer immer nutzloser, obwohl er doch so etwas wie ihr Mentor sein soll (ihr Kampftalent hat sie wahrscheinlich auch im Jenseits trainiert, denn eine 30-Sekunden-Lektion ihres "Beschützers" kann es ja wohl nicht gewesen sein). Ganz schlimm dran ist der Prinz, den man auch komplett aus dem Film hätte herausschneiden können, so wenig zu tun gibt es für den liebeskranken "Green Arrow"-"Hawkeye"-Verschnitt. Und die acht(!) Zwerge sind eine wahre Verschwendung von erstklassigen Schauspielern, haben die doch zusammen keine zehn Minuten Screentime.
Schade ist das umso mehr, weil "Snow White and the Huntsman" durchaus visuelles Flair versprüht. So war ich bei einem Film, der zumindest von der Presse der "Twilight"-Fangemeinde als Next Big Thing angedichtet wird, überrascht, wie sehr es sowohl bei der Action als auch beim Grusel- und Ekelfaktor zur Sache geht. Natürlich ist das weder "John Rambo" noch "House of 1000 Corpses", doch Regieneuling Rupert Sanders traut sich da durchaus was. Auch wenn sehr vieles davon von erfahreneren Kollegen schamlos zusammengeklaut ist, visuell ergibt sich zwar ein recht eigenwilliger, aber meiner Ansicht nach auch in seinen Gegensätzen durchaus in sich stimmiger Stil. Gut geklaut ist eben manchmal doch halb gewonnen.
Auch hier - gerade bei den ins Gruselige gehenden Elementen - steckt allerdings leider zumeist keine storytechnische Substanz dahinter (siehe z.B. der Gruselwald, der offenbar nur Schall und Rauch - und Halluzinationen - ist). Die Kampfszenen des Films sind zwar schön (und erfreulicherweise unverwackelt) dargestellt, doch gerade die zentralen Konfrontationen des Films wirken dann etwas gehetzt und erwecken nicht den Eindruck von Höhepunkten. Dazu kommt noch eine gelegentlich unfreiwillig komisch wirkende Gestelztheit sowohl in manchen Dialogen als auch in den Erzählungen aus dem Off (der erste ungewollte Lacher ist ja bereits die Dauer des Werbens von Schneewittchens Vater um Ravenna...). Aber ehrlich gesagt, haben die ersten beiden Narnia-Filme (den dritten kenne ich nicht) die gleichen Probleme in viel größerem Umfang, insofern ist das hier schon Jammern auf hörerem Niveau.
Insofern lasse ich mich von der Optik zumindest insoweit überzeugen, daß ich dem Film insgesamt eine Drei gebe; die bei Erfolg umvermeidliche Fortsetzung (an der bereits gearbeitet wird) hat auf jeden Fall Potential nach oben - wenn man Drehbuchautoren findet, die sich eine (dann zwangsweise ohne Märchenvorlage konzipierte) brauchbare Geschichte einfallen lassen.
Gruß
Kasi Mir
[*] Full Disclosure: "Panic Room", "Catch that Kid", "Zathura", "Jumper", die vier "Twilights", "The Runaways", "Adventureland" und "Snow White and the Huntsman" natürlich.
"Sometimes, you can still catch me dancing in it."
"My mind has an endless capacity for useless information."
"My mind has an endless capacity for useless information."
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Re: #910 Snow White and the Huntsman
Schöne Kritik, Kasi! Aber du hast mir einen Schrecken eigejagt: Fortsetzung? Au weia - na wenigstens dann nicht mit verhunzter Märchenvorlage Oder man packt da andere Märchen mit rein, die Olle bekommt Kinder namens Hänsel und Gretel, wird von einem Rumpelstielzchen besucht, schüttelt die Betten aus - da findet sich was. Da ist ja die TV Märchen Umsetzung bei Grimm fast realitätsnäher und auch so schönes Kunst-Deutsch da drin...
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)