#895 Safe House (2012)
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#895 Safe House (2012)
Hallo allerseits,
dann mache ich mal den Anfang - für mich war "Safe House" leider kein Geburtstagsgeschenk; dafür braucht es mehr als einen Stapel Agentenfilmklischees garniert mit unübersichtlichen Wackelkamera-Actionszenen. Trotz der Hektik - und einer gewissen Handfestigkeit der Auseinandersetzungen habe ich mich bei dem englischsprachigen Debüt des schwedischen Regisseurs Daniel Espinosa über weite Strecken gelangweilt. Und Humor, der die Sache etwas auflockern könnte, fehlt leider völlig.
Schon die Prämisse ist ziemlich abgeschmackt: das kleine CIA-Licht Weston (Ryan Reynolds) hütet ein seit einem Jahr unbenutztes Safe House in Kapstadt und fragt sich, ob das bereits das Ende seiner Laufbahn beim Geheimdienst sein könnte. Da stellt sich plötzlich der vor Jahren untergetauchte und auf eigene Rechnung arbeitende Ex-CIAler Frost (Denzel Washington) ausgerechnet in dieser Stadt seinen Landsleuten und wird zum Verhör in ebendieses Safe House gebracht. Von nun an geht es Schlag auf Schlag, denn Frost wird auch von anderen Leuten gesucht - und diese schrecken auch nich davor zurück ein Safe House anzugreifen. Ehe er so recht begreift, was mit ihm geschieht, muß Weston mit Frost im Schlepptau untertauchen, die unbekannten Angreifer dicht auf ihren Fersen. Und kann er seinen Vorgesetzten in Amerika (Sam Shepard, Vera Farmiga, Bendan Gleeson) wirklich trauen, oder verfolgen die auch eigene Pläne?
Ryan Reynolds müht sich nach Kräften und macht seine Sache als getriebener Actionheld auch ganz ordentlich, doch kommen seine Stärken bei dieser Rolle natürlich überhaupt nicht zum Tragen, zumal der Drehbuchautor auf Anspielungen, Kommentare und Nebenbemerkungen praktisch komplett verzichtet hat. Denzel Washington nimmt sich als Frost erfreulich zurück und verzichtet über weite Strecken auf sein typisches Grinsen, kann der Figur aber auch nicht viel Leben einhauchen, zumal der Zuschauer ja über weite Strecken im Unklaren darüber bleiben soll, ob Frost wirklich böse ist. Die Nebenrollen sind noch stereotyper gezeichnet und bieten vor allem Farmiga und Gleeson wenig Arbeitmaterial an.
Dieser "Mut zum Verzicht" des Autoren Guggenheim (für den "Safe House" sein erstes fürs Kino verfilmte Skript darstellt) beschänkt sich aber nicht nur auf die bei actionlastigen Filmen oft etwas dünne Charakterzeichnung - auch die Handlung besteht aus nicht mehr als ein paar Skizzen, die mit stapelweise Zweikampf-, Schußwechsel- und Verfolgungsszenen aufgefüllt wurden. Fast 90 Minuten lang ist das Resultat eine nicht enden wollende Abfolge aus Kampf, Flucht und Verfolgung, die immer nur kurz durch Handlung unterbrochen wird, die im Wesentlichen für einen Ortswechsel gut ist, bevor "Safe House" sich darauf besinnt, die Geschichte zu einem wie auch immer gearteten Abschluß zu bringen. Die "Enthüllungen" die der Film vor allem in diesem erweiterten Showdown macht, sind dabei so offensichtlich, daß sie einen nur überraschen können, wenn man noch nie Agentenfilme gesehen hat.
Damit dringen wir auch zum Kern des Problems vor: "Safe House" ist eine ungelenke Mischung von abgekupferten Einzelteilen, die man alle schonmal besser gesehen hat. Die Kampf- und Verfolgungsszenen waren bei "Bourne" besser, "From Paris with Love" hatte mehr Humor, die Twists waren in "Spy Game" oder neuer "Tinker Tailor" besser. Insgesamt kann ich "Safe House" daher nur eine 4+ geben und bestenfalls großen Fans der Hauptdarsteller lauwarm empfehlen.
Gruß
Kasi Mir
dann mache ich mal den Anfang - für mich war "Safe House" leider kein Geburtstagsgeschenk; dafür braucht es mehr als einen Stapel Agentenfilmklischees garniert mit unübersichtlichen Wackelkamera-Actionszenen. Trotz der Hektik - und einer gewissen Handfestigkeit der Auseinandersetzungen habe ich mich bei dem englischsprachigen Debüt des schwedischen Regisseurs Daniel Espinosa über weite Strecken gelangweilt. Und Humor, der die Sache etwas auflockern könnte, fehlt leider völlig.
Schon die Prämisse ist ziemlich abgeschmackt: das kleine CIA-Licht Weston (Ryan Reynolds) hütet ein seit einem Jahr unbenutztes Safe House in Kapstadt und fragt sich, ob das bereits das Ende seiner Laufbahn beim Geheimdienst sein könnte. Da stellt sich plötzlich der vor Jahren untergetauchte und auf eigene Rechnung arbeitende Ex-CIAler Frost (Denzel Washington) ausgerechnet in dieser Stadt seinen Landsleuten und wird zum Verhör in ebendieses Safe House gebracht. Von nun an geht es Schlag auf Schlag, denn Frost wird auch von anderen Leuten gesucht - und diese schrecken auch nich davor zurück ein Safe House anzugreifen. Ehe er so recht begreift, was mit ihm geschieht, muß Weston mit Frost im Schlepptau untertauchen, die unbekannten Angreifer dicht auf ihren Fersen. Und kann er seinen Vorgesetzten in Amerika (Sam Shepard, Vera Farmiga, Bendan Gleeson) wirklich trauen, oder verfolgen die auch eigene Pläne?
Ryan Reynolds müht sich nach Kräften und macht seine Sache als getriebener Actionheld auch ganz ordentlich, doch kommen seine Stärken bei dieser Rolle natürlich überhaupt nicht zum Tragen, zumal der Drehbuchautor auf Anspielungen, Kommentare und Nebenbemerkungen praktisch komplett verzichtet hat. Denzel Washington nimmt sich als Frost erfreulich zurück und verzichtet über weite Strecken auf sein typisches Grinsen, kann der Figur aber auch nicht viel Leben einhauchen, zumal der Zuschauer ja über weite Strecken im Unklaren darüber bleiben soll, ob Frost wirklich böse ist. Die Nebenrollen sind noch stereotyper gezeichnet und bieten vor allem Farmiga und Gleeson wenig Arbeitmaterial an.
Dieser "Mut zum Verzicht" des Autoren Guggenheim (für den "Safe House" sein erstes fürs Kino verfilmte Skript darstellt) beschänkt sich aber nicht nur auf die bei actionlastigen Filmen oft etwas dünne Charakterzeichnung - auch die Handlung besteht aus nicht mehr als ein paar Skizzen, die mit stapelweise Zweikampf-, Schußwechsel- und Verfolgungsszenen aufgefüllt wurden. Fast 90 Minuten lang ist das Resultat eine nicht enden wollende Abfolge aus Kampf, Flucht und Verfolgung, die immer nur kurz durch Handlung unterbrochen wird, die im Wesentlichen für einen Ortswechsel gut ist, bevor "Safe House" sich darauf besinnt, die Geschichte zu einem wie auch immer gearteten Abschluß zu bringen. Die "Enthüllungen" die der Film vor allem in diesem erweiterten Showdown macht, sind dabei so offensichtlich, daß sie einen nur überraschen können, wenn man noch nie Agentenfilme gesehen hat.
Damit dringen wir auch zum Kern des Problems vor: "Safe House" ist eine ungelenke Mischung von abgekupferten Einzelteilen, die man alle schonmal besser gesehen hat. Die Kampf- und Verfolgungsszenen waren bei "Bourne" besser, "From Paris with Love" hatte mehr Humor, die Twists waren in "Spy Game" oder neuer "Tinker Tailor" besser. Insgesamt kann ich "Safe House" daher nur eine 4+ geben und bestenfalls großen Fans der Hauptdarsteller lauwarm empfehlen.
Gruß
Kasi Mir
"Sometimes, you can still catch me dancing in it."
"My mind has an endless capacity for useless information."
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Re: #895 Safe House (2012)
I agree completely with Kasi Mir about the film. If anything, you are being too nice to this film. This may be the laziest script that I have ever seen filmed. The film can't even decide if it wants to be a right wing (Black Hawk Down) or left wing (Bourne) political statement. In the end, we find out that there are "bad apples" in an organization as noble as the CIA. I personally don't believe it is possible to make a film that it neutral about an organization like the CIA. Either you think they are saving the world from bad people or that they are the bad people.
In addition to the film sucking massively, the digital projection was terrible. Maybe we should consider going back to film projection unless we are using a digital beamer at a Kindergarten for blind children. The film looked like it was shot on film and then transferred to VHS. Actually that is probably being unfair to VHS.
To sum up, I feel like the anonymous powers that select films missed an opportunity to show something good on Kasi Mir's birthday. (Happy late birthday, by the way. I didn't have a chance to tell you yesterday). Just a suggestion, but the distributor could apologize to him by showing something less sucky next week.
In addition to the film sucking massively, the digital projection was terrible. Maybe we should consider going back to film projection unless we are using a digital beamer at a Kindergarten for blind children. The film looked like it was shot on film and then transferred to VHS. Actually that is probably being unfair to VHS.
To sum up, I feel like the anonymous powers that select films missed an opportunity to show something good on Kasi Mir's birthday. (Happy late birthday, by the way. I didn't have a chance to tell you yesterday). Just a suggestion, but the distributor could apologize to him by showing something less sucky next week.
- Roughale
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Re: #895 Safe House (2012)
So, der Kulturbanause muss den Film ein bischen besser bewerten, ich hatte zumindestens deutlich mehr Spass als letzte Woche, da drück ich schon mal ein Auge (oder beide) zu Und klar, die Kritkipunkte KasiMirs treffen schon zu, den meisten stimme ich auch zu, nur dass es mir den Film nicht versaut hat. Irgendwie habe ich dem Rynolds seinen kläglichen Van Wilder verziehen und sehe ihn derzeit eigentlich ganz gerne und rechne den Machern hoch an, dass dieser unkaputtbare Agent wenigstens am Ende wie ein Auto nach der Schrottpresse aussah und nicht nicht hochpoliert und frisch frisiert in jeder neuen Szene auflief (see Brosnan - James Brosnan )
Die Kampfszenen hatten den von mir nicht gemochten Parkinson-Charakter, waren aber relativ kurz gehalten (oder mit Atempausen), sodass es mir nicht übertrieben störend daher kam. Die Autoverfolgungsszenen fand ich grandios, da arbeitete Stunt-, Schnitt- und Effektteam exzellent zusammen, dafür spreche ich mal ein Lob aus, das war ein echtes Highlight!
Ebenso konnte ich mich für einige Bilder sehr begeistern, besonders hervorheben möchte ich mal die Fahrt zum zweiten Safe Haus ausserhalb, die von oben gefilmte Landschaft sahr spektakulär aus (rechts irgendwie bewachsen, Mitte Strasse, links Steppe - soweit ich mich erinnere). Die andere optisch mir sehr zusagende Szene war die Verfolgungsjagd über die Containerwohnungen, da war Bewegung und Stunts gut koordiniert.
Nun zum Schauspiel: Ja, Rynolds lernt noch, aber ich denke, dass er die Rolle ganz gut dargestellt hat, eventuell ein wenig mehr Schmerz zeigen, sonst denkt man noch die Kratzer und Narben waren angeklebt Denzel hat mir gut gefallen, besonders wenn er unter Druck ganz cool durch das Chaos marschiert ist, so mag ich ihn einfach. Ansonsten waren die anderen eher statistisches Beiwerk - schade um Gleason...
Die Story war nicht wirklich originell, das hatte ich aber auch nicht erwartet
So komme ich zu einer glatten 2.
Der Film hätte bei mir auch eine 1 bekommen können, wenn das Ende so gewesen wär:
Die Kampfszenen hatten den von mir nicht gemochten Parkinson-Charakter, waren aber relativ kurz gehalten (oder mit Atempausen), sodass es mir nicht übertrieben störend daher kam. Die Autoverfolgungsszenen fand ich grandios, da arbeitete Stunt-, Schnitt- und Effektteam exzellent zusammen, dafür spreche ich mal ein Lob aus, das war ein echtes Highlight!
Ebenso konnte ich mich für einige Bilder sehr begeistern, besonders hervorheben möchte ich mal die Fahrt zum zweiten Safe Haus ausserhalb, die von oben gefilmte Landschaft sahr spektakulär aus (rechts irgendwie bewachsen, Mitte Strasse, links Steppe - soweit ich mich erinnere). Die andere optisch mir sehr zusagende Szene war die Verfolgungsjagd über die Containerwohnungen, da war Bewegung und Stunts gut koordiniert.
Nun zum Schauspiel: Ja, Rynolds lernt noch, aber ich denke, dass er die Rolle ganz gut dargestellt hat, eventuell ein wenig mehr Schmerz zeigen, sonst denkt man noch die Kratzer und Narben waren angeklebt Denzel hat mir gut gefallen, besonders wenn er unter Druck ganz cool durch das Chaos marschiert ist, so mag ich ihn einfach. Ansonsten waren die anderen eher statistisches Beiwerk - schade um Gleason...
Die Story war nicht wirklich originell, das hatte ich aber auch nicht erwartet
So komme ich zu einer glatten 2.
Der Film hätte bei mir auch eine 1 bekommen können, wenn das Ende so gewesen wär:
Spoiler:
Peace, Roughale (aka Roughoul or AROHYOUGEEAGEAYELEE)
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- mySneak Regular
- Beiträge: 148
- Registriert: 2007-10-16 21:17
Re: #895 Safe House (2012)
Also, keine Ahnung, wie ich hier reagieren soll, weil euch allen drei ziemlich zustimme!
Aber wenn ich mich selbst zitieren darf:
Ich kam gestern auch auf meine Kosten und vergebe deshalb auch eine 2!
Aber wenn ich mich selbst zitieren darf:
Explosionen, Verfolgungsjagden, Schießereien!(...) Ich guck mir Filme an, um ein bisschen dem normalen Leben zu "entfliehen". Das heißt für mich eben Explosionen, Verfolgungsjagden, Elfen, Monster, Schießereien, Zeitreisen usw.
Ich kam gestern auch auf meine Kosten und vergebe deshalb auch eine 2!
ROW SIX REPRESENT!
Re: #895 Safe House (2012)
Rafaels Spoiler Ende wäre in der Tat viel besser gewesen!
Re: #895 Safe House (2012)
Ich fühlte mich auch gut unterhalten.
Story: klar es gab da nur eine im Hintergrund
Es waren aber gute Action zu sehen, du auch teilweise überraschend kamen. Außerdem hatte mir die Darstellung von Frost gefallen:
Story: klar es gab da nur eine im Hintergrund
Es waren aber gute Action zu sehen, du auch teilweise überraschend kamen. Außerdem hatte mir die Darstellung von Frost gefallen:
Spoiler:
I used to think that the brain was the most wonderful organ in my body.
Then I realized who was telling me this. -- Emo Phillips
Then I realized who was telling me this. -- Emo Phillips
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- mySneak Novice
- Beiträge: 37
- Registriert: 2005-05-24 16:00
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Re: #895 Safe House (2012)
Was soll man dazu noch sagen, wo doch alles gesagt wurde?!
Persönlich mag ich Reynolds ganz gern, von daher okay. Story und dergel wurden genug diskutiert, ich schließe mich dreisterweise mal an! Der Film war gefühlt wesentlich länger, als es tatsächlich der Fall war und spätestens das sagt so manches über die Qualität aus.
Ich fand den Film mäßig... hab schon wesentlich bessere, aber dementsprechend auch viel, viel schlechtere gesehen.
<- Der Titel hat mich ein wenig... gestört... "Housekeeper" hätte ich irgendwie passender gefunden...
... Aber durchaus, wenn der Film Roughale's Spoiler-Ende gehabt hätte,... ich glaube dann hätte ich ihn tatsächlich (vielleicht sogar "richtig") gut gefunden!
Persönlich mag ich Reynolds ganz gern, von daher okay. Story und dergel wurden genug diskutiert, ich schließe mich dreisterweise mal an! Der Film war gefühlt wesentlich länger, als es tatsächlich der Fall war und spätestens das sagt so manches über die Qualität aus.
Ich fand den Film mäßig... hab schon wesentlich bessere, aber dementsprechend auch viel, viel schlechtere gesehen.
<- Der Titel hat mich ein wenig... gestört... "Housekeeper" hätte ich irgendwie passender gefunden...
... Aber durchaus, wenn der Film Roughale's Spoiler-Ende gehabt hätte,... ich glaube dann hätte ich ihn tatsächlich (vielleicht sogar "richtig") gut gefunden!
God rocks! Und Klopapier hat auch Gefühle! ... CRN 2012, ... das wird hammermäßig ...
Und immer an den Strohhalm denken...!
Und immer an den Strohhalm denken...!