#889 J. Edgar

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Jessica_hmwdh
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Re: #889 J. Edgar

Beitrag von Jessica_hmwdh »

So wie das letzte Kinojahr zu Ende ging, so fing dieses an.

J. Edgar - da ich mich zuvor nicht über diesen Film informiert hatte bin ich idiotischer Weise davon ausgegangen, dass es um den Präsidenten Hoover ging *dumdidum*

Ich muss auch zugeben, mit der Geschichte des FBI Gründers hatte ich mich bisher auch noch nicht befasst, von daher habe ich den Film als gute Unterhaltung empfunden. Vor allem die Geschichte mit Armie Hammer hat mich beeindruckt. Da haben die zwei sich ihr Leben lang geliebt, aber nie wirklich. Aber bei der Mutter ja auch kein Wunder, oder?

Von dem Lindberg Baby hatte ich schon mal gehört.... (ich sag nur My Girl ;-) )

Schöne Geschichte, schön erzählt, aber nicht das was man sonst so von dem Clint erwartet.

Wie mir auch ein US-Amerikaner nach dem Film erzählte war dieser J. Edgar ein ganz schlimmer und dieser Film hat es alles viiiel zu romantisch dargestellt. Glaube ich gerne, aber ohne dieses Wissen ist eben doch ein ganz schöner Film.

Ich fand ihn unterhaltsam und würde ihn mir auch noch mal ansehen, von daher gebe ich eine 2-

P.S.: Ich bin mal auf die ganzen Oscar Nominierungen gespannt.
waldorf
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Re: #889 J. Edgar

Beitrag von waldorf »

War ja recht liebevoll ausgestattet, und anfänglich dachte ich auch noch "tolle Maske", aber mit der Zeit gingen mir die starren Gesichtszüge von Leo und insbesondere von Armie Hammer auf die Nerven. Gab's in den 60ern schon Botox-Mißbrauch?

Als "Gute Unterhaltung" kann ich den Film nicht unbedingt bezeichnen, ich hab mich mit zunehmender Filmlänge immer mehr gelangweilt. Die Erzählung per Rahmenhandlung "Eddie diktiert seine Memoiren" fühlte sich unbeholfen und steif an, um die Episödchen aneinanderzukleistern, qualitativ insofern in der Tat nicht was ich von Clint erwarten würde...
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Kasi Mir
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Re: #889 J. Edgar

Beitrag von Kasi Mir »

Hallo allerseits,
dann etwas verspätet auch noch ein kurzer Kommentar von mir zu "J. Edgar" - ich gebe dem Film eine 3+, weil er gut geschauspielert und ausgestattet ist und auch grundsolide und durchaus nicht langweilig erzählt wurde. Allerdings möchte ich das Lob für die Ausstattung nicht auf die Maske ausdehnen, denn sowohl DiCaprio als auch Hammer sehen auf alt geschminkt/maskiert einfach fürchterlich aus. Und für eine bessere Gesamtbewertung ist mir der Film letztlich auch zu beliebig in der Handlung, die eine klare Linie vermissen läßt.

Clint Eastwoods Hoover-Biopic ist einer dieser Filme, bei denen das Hin- und Hergespringe zwischen verschiedenen Zeitebenen keinen übergeordneten Zweck zu erfüllen scheint und die meiste Zeit eher stört. Nur an wenigen Stellen läßt "J. Edgar" durchblicken, daß die eine Zeitebene die andere erläutern oder untermauern soll, meist wirkt es beliebig und ziemlich künstlich, wie von einer Epoche zur nächsten gewechselt wird.

Diese Beliebigkeit erstreckt sich auch auf die Auswahl der Episoden aus Hoovers Vergangenheit. Es ist durchaus clever, den Film quasi aus seinem Blickwinkel zu erzählen und damit seine Aussagen und Kommentare immer wieder in den Kontrast zum Gezeigten zu setzen; nicht nur ist das wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, beim Zuschauer überhaupt Sympathien für den langjährigen FBI-Chef zu erwecken, es hilft auch, die mutmaßlichen Gedankengänge Hoovers ein bißchen nachzuvollziehen. Allerdings reißt der Film große Lücken in die Karriere seiner Titelfigur und reduziert anderes - z.B. Hoovers Machtspiele mit den Kennedys - auf ein oder zwei kurze Dialoge. So läßt sich Hoovers Einfluß auf ein halbes Jahrhundert amerikanischer Politik und Gesellschaft anhand des Films nur erahnen, aber nicht wirklich nachvollziehen.

Trotzdem sind alle wesentlichen Rollen sehr stark besetzt, das Drehbuch besitzt dank Mitwirkung von Aaron Sorkin ("West Wing", "The Social Network") eine hohe Dialogschärfe, und DiCaprios hektisches, fast gehetztes Schauspiel läßt den Film auch in über zwei Stunden nicht langweilig werden. Für eine Zwei oder Eins erwarte ich da aber einfach mehr.

Gruß
Kasi Mir
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