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#1503 Juror #2
Verfasst: 2024-12-24 0:36
von Kasi Mir
Re: #1503 Juror #2
Verfasst: 2024-12-24 10:46
von Roughale
Eastwood mal wieder klasse, wie bekommt der das immer wieder hin und warum hat er mit der Obergurke American Sniper sein Werk so beschmutzt... Egal ein Ausrutscher der immer weniger ausmacht, schade dass dies nun wahrscheinlich sein letzter Film war...
Die Geschichte hat mir sehr gefallen, ebenso die deutlich zu merkende Verneigung vor dem Klassiker die 12 Geschworenen (12 Angry Men) den ich auch sehr mag. Gute Darsteller durchweg (sogar ein echtes Baby diesmal^^) und ein absolut gelungenes Ende.
Im Nachgespräch wurden einige Lücken, bzw Fehler angesprochen, die fielen mir zwar auf, aber ich konnte damit leben, weil sie den Fokus nicht zerstörten, den ich mehr bei dem Gewissenskonflikt der Titelperson sah, als bei einem 1A realistischen Gerichtsdrama. Das Ende war für mich perfekt!
Somit noch eine schöne 1 für den vorletzten Sneakfilm 2024
Re: #1503 Juror #2
Verfasst: 2024-12-27 17:30
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
Meine Bewertung ist nicht ganz so positiv. Der Film war Eastwood-typisch ruhig inszeniert, wirkte aber ansonsten wie eine verlorene Grisham-Roman-Adaption, der auch die Spannung schon früh geraubt wurde, weil der Film bereits in der ersten Zeugenbefragung offenbarte, was wirklich passiert ist. Den Rest des Film, vor allem bei den Diskussionen der zwölf bzw. 13 Geschworenen, versuchte dann der Geschworene Nummer zwei sowohl den Angeklagten davonkommen zu lassen als auch sie selbst nicht in Schwierigkeiten zu bringen – mit erwartbarem Ausgang, denn beides war offenbar nicht möglich. Für mich die positive Überraschung des Filmes war Tony Collettes Staatsanwältin Faith, die weiterermittelte, und sich nicht von potentiellen Nachteilen für ihre Karriere abhalten ließ – nur, daß sie nicht erkannte, daß sie den Ehemann eines Geschworenen interviewte und auch nicht durch Fotos oder eine kurze Internetrecherche auf die richtige Spur geführt wurde, erschien mir etwas arg zufällig zu sein.
Im Endeffekt dreht sich der ganze Film um ein moralisches Dilemma – dafür hätte es aber nicht 106 Minuten bedurft, einige Szenen insbesondere der Jury-Beratungen erschienen mir schlicht überflüssig zu sein, da sie Dinge nur wiederholten, die man schon wußte. So war der Film letztendlich ein Frachtzug, der mit 2 km/h in einen Unfall geriet. Gut inszeniert, aber trotzdem für mich nur eine „Drei“. Da mag meine geringe Wertschätzung für „Procedurals“ aber mit hineinspielen.
Bis Montag, oder bis 2025!
Kasi Mir