Hallo allerseits,
ich habe "Beetlejuice" vorsorglich vor ca. zwei Wochen nochmal angeschaut. Von daher ist es also nicht aus der Erinnerung aus dem Pleistozän zutiert, wenn ich sage: "Beetlejuice Beetlejuice" hat mir sogar besser gefallen als das 1988-Original.
Ich bin zwar Tim-Burton-Fan (kann man am zweiten Zitat aus meiner Signatur erkennen
), aber sein Frühwerk "Beetlejuice" hatte mich seit jeher nur mittelmäßig begeistert (ich habe dem Film seinerzeit eine "Drei" gegeben, und dazu stehe ich auch heute noch). Der Film litt für mich unter einer langsamen ersten Hälfte, in der so gut wie gar nichts (außer der tödliche Unfall) passierte und ganz allgemein unter zu wenig Michael Keaton, der erst im letzten Drittel des Filmes so richtig aufdrehen konnte. Dazu noch ein bischen Harry Belafonte, und ein paar coole Ideen für das Jenseits, und das war es dann auch schon.
"B²" macht es nicht grundsätzlich anders - ich weiß nicht ob der Szenenanteil von Michael Keaton viel größer ist - aber da man die Einleitung nicht mit dem Kennenlernen der Unterwelt zubringen muß kann der Plot zufort in die Vollen gehen. Von der ersten Minute ist schwer etwas los in "BB", so viel, daß man zuweilen der Überblick verlieren kann. Aber der Film kriegt die ganzen Storylines – Lydia and Medium mit Manager/Freund, Delia als trauende Witwe, Astrid als entfremdete Tochter/Enkelin die ihren toten Vater vermißt, Jeremy als „Love Interest“ für Astrid, Monica Bellucci als Ex-Ehefrau von Beetlejuice, Willem Dafoe als toter Schauspieler der auch im Jenseits einen Ermittler abgibt, das sind nur die größeren der Storylines, die der Film jongliert. Ich fand, daß diese jetzt nichts alle perfekt durcherzählt waren, aber in Großen und Ganzen funktionierte das meiste, und wenn man ein Gag nicht landete, war meistens der nächste gleich um die Ecke. Den Schluß nach dem eigentlichen, der wie ein Nachklapp aus einem typischen Horrorfilm wirkte, fand ich etwas albern, aber das war viel wenig, um den Film für mich signifikant zu beschädigen. Von daher war der Film hochunterhaltsam auch wenn er zuweilen wirkt, als hätte jemand einen Haufen Ideen auf ein Whiteboard geschrieben und alles umgesetzt, was nicht bei Drei auf die Bäume geflohen war. „Beetlejuice Beetlejuice“ war also chaotisch – aber das ist die Hauptfigur ja auch. Von daher eine „2 minus“ von mir.
Gruß
Kasi Mir