Seite 1 von 1

#1486 The Crow (2024)

Verfasst: 2024-08-26 23:30
von Kasi Mir

Re: #1486 The Crow (2024)

Verfasst: 2024-08-27 13:38
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
[von Roughale wird ja diesmal nichts kommen...]

Ich bin zwar nicht gerade ein großer Fan des 1994er-Originals – aber die 2024er-Version ist praktisch in allen Punkten eine Verschlechterung. Das fängt schon mit Eric selbst an, der von Rockmusiker zum Bewohner einer Klapsmühle (eigentlich eine Entzugsklinik) mutiert ist. Bill Skarsgård spielt die Figur in der ersten Hälfte als Mischung auf jugendlich-naivem Charme und schwer gestörtem Außenseiter, was nicht wirklich zusammenpaßt. Seine Freundin Shelley (FKA twigs, eine R&B-Sängerin ohne wirkliche Schauspielerfahrung) lernt er erst in den der Anstalt kennen; sie hat erkennbar Angst, daß jemand hinter ihr her ist, handelt aber nicht immer danach, was die beiden das Leben kostet, als sie aus der Anstalt fliehen. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits über eine halbe Stunde vergangen. Erics erste Szenen als „Crow light“ sind ebenfalls von jugendlichem Leichtsinn und Unerfahrenheit in Zweikämpfen geprägt, so daß es mehr an seiner Unkaputtbarkeit liegt, daß er diese überhaupt übersteht. Zudem ist seine Motivation eine Andere, währen die 1994er-Krähe einfach den Tod von ihn und seiner Freundin rächten wollte, denkt sich dieser Film eine Wiedererweckungs-Story aus, die nicht wirklich stimmig wirkte.

Was der Bösewicht Roeg (Danny Huston) – der einen Deal mit dem Teufel gemacht hatte - genau mit der Krähe anstellen wollte, wurde mir auch nie klar; wer sich jedenfalls einen packenden Showdown zwischen Crow und Roeg gewünscht hat wird bitter enttäuscht. Überhaupt hat der Film eigentlich nur eine „gute“ Kampfsequenz zu bieten, nämlich die im Opernhaus, die allerdings auch daran krankte, daß Eric de facto unbesiegbar war. Das ist allerdings über weite Strecken auch im Original so.

Insgesamt ist der 1994er-Film atmosphärisch dichter, hat den charismatischeren Hauptdarsteller und Gegenspieler, die besser inszenierten Actionsequenzen und den besseren Plot mit weniger magischen Rambo-Zambo. Von daher kann the „The Crow“ (2024) nicht mehr als eine „Vier“ geben; ich war in der ersten Stunde, die unheimlich langweilig war, sogar im Fünfer-Bereich, im letzten Drittel hatte sich der Film aber dann entschlossen, doch noch ein wenig Fahrt aufzunehmen.

Gruß
Kasi Mir