Hallo allerseits,
von mir dann die Gegenrede zu meinem Bühnenkollegen; ich bin kein Fan der Reihe und kenne nur die Teile zwei und drei von Sam Raimi, die ich auch zuletzt vor Jahrzehnten gesehen habe. Außerdem stehen bei Filme nicht hoch im Kurs, die im Endeffekt gar keine Geschichte erzählen und nur ein Demo-Reel für Spezialeffekte sind.
Von daher war hier von Anfang an klar, daß "Evil Dead Rise" es bei mir schwer haben würde. Zu Anfang - nach dem Opening Act, der eigentlich nur bekannte "Cabin in the Woods"-Klischees runterratterte - versuchte der Film immerhin ein paar Figuren vorzustellen und etwas Sympathie für die Protagonisten zu erzeugen; doch leider war Lee Cronin nicht wirklich daran interessiert, uns echte Charaktere vorzustellen, sondern arbeitete die Familie und ihre paar Nachbar nur soweit auf, daß man sie einigermaßen vornaneinder unterscheiden konnte, um sie dann in klassischer Slasher-Manier einen nach dem anderen dahinzumetzeln. Dabei kam für mich überhaupt keine Spannung auf, denn das Böse in "Evil Dead" ist ja de facto so unbesiegbar wie der Tod in "Final Destination"; das beste, was man hoffen kann, ist aus der Schußlinie zu kommen, damit sich das Böse ein anderes Opfer sucht.
Jedem der bei solchen Gorefests Spaß hat, kann ich dazu nur gratulieren. Ich selbst habe mich gestern mehr gelangweilt als bei "Seneca", und das war schon eine beachtliche "Leistung" des Films.
Von daher gab es von mir - für ein paar ganz nette Spezialeffekte und für einzelne Schauspieler-Leistungen, die leider letzlich ziemlich verschenkt waren - eine 5+; und Cronin kann sich bei Brandon Cronenberg bedanken, daß ihm der letzte Platz auf meiner persönlichen 2023er-Filmliste erspart bleibt.
Gruß
Kasi Mir