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#1229 Searching (2018)

Verfasst: 2018-08-07 0:09
von Kasi Mir
Fangen wir diesen Eintrag mal etwas ungewöhnlich an:


Nein, das ist nicht der Trailer zum heutigen Hauptfilm "Searching" - es handelt sich um ein Projekt von kalifornischen Studenten namens "seeds", das 2014 entstand und komplett mit der Google-Brille gedreht wurde. Der Regisseur dieses Films war Aneesh Chaganty, der nach dieser De-Facto-Werbung für Google Glass tatsächlich von Google engagiert wurde, um für deren Marketing-Team tatsächliche Werbung zu produzieren. Nebenbei schrieb er - zusammen mit seinem "seeds"-Produzenten Sev Ohanian - an einem Drehbuch für einen richtigen Film; daraus wurde "Searching", ein Thriller, der (fast) komplett auf Computerbildschirmen spielt (eine nicht ganz neue Idee, denn auch die beiden "Unfriended"-Teile nutzen dieses Gimmick). Als Trailer sieht das dann so aus:



Wie fandet Ihr den Film, in dem ein Vater (John Cho) nach dem Verschwinden seiner Tochter über ihren Rechner herausfindet, daß sie nicht das Leben führte, welches sie ihm vorspielte? Wie gefiel Euch die Erzählweise, bei der man den Vater die meiste Zeit sozusagen "über die Schulter schaute", wie er versuchte, Hinweise auf Verbleib seiner Tochter zu finden? Wie fandet ihr die Twists (die hier natürlich nur in SPOILER-Tags
Spoiler:
so wie diesen
diskutiert werden sollen!)? Schreibt einfach Eure Gedanken zu "Searching" in eine Antwort auf diesem Beitrag; Ihr könnt natürlich auch gerne einen Podcast oder ein Youtube-Video mit Eurem Urteil verlinken. 8-)

Re: #1229 Searching (2018)

Verfasst: 2018-08-07 14:32
von Macao
Wie schon andere Kritiker, finde ich auch, dass der Computer-Bildschirm in diesem Film kein Gimmik sondern ein Stilmittel ist. Es ist nicht im Vordergrund oder nervt, sondern der Film wird besser dadurch. Das gefällt mir am meisten.

-> 2

Re: #1229 Searching (2018)

Verfasst: 2018-08-07 14:41
von Drizzt
Mir hat der Film überhaupt nicht gefallen. Also das Stilmittel wie der Film erzählt wurde fand ich in den ersten Momenten ein wenig nervend, dann aber gut. Die Story jedoch, fand ich ziemlich Käse.
Spoiler:
Wenn die Tochter ein digitales Leben führte, war sicherlich auch das Location Tracking an ihrem Telefon aktiv. Dort hätte man sehr einfach sehen können wo sie sich regelmäßig aufhielt und hätte Protokolle des Mobilfunkproviders auswerten können über den letzten Aufenthaltsort usw. Es wurde auf viele Datenquellen zugegriffen, aber nicht auf die Aufenthaltsorte. Verstehe ich nicht. Aber vielleicht sehe ich dass auch zu technisch?

Re: #1229 Searching (2018)

Verfasst: 2018-08-07 16:22
von Kasi Mir
Drizzt hat geschrieben:
Spoiler:
Wenn die Tochter ein digitales Leben führte, war sicherlich auch das Location Tracking an ihrem Telefon aktiv. Dort hätte man sehr einfach sehen können wo sie sich regelmäßig aufhielt und hätte Protokolle des Mobilfunkproviders auswerten können über den letzten Aufenthaltsort usw. Es wurde auf viele Datenquellen zugegriffen, aber nicht auf die Aufenthaltsorte. Verstehe ich nicht. Aber vielleicht sehe ich dass auch zu technisch?
Spoiler:
Vielleicht ist die Erklärung auch viel einfacher - der Film zeigte uns ja auch nicht alles, was die Polizei ermittelt hat; und der (angebliche) Aufenthaltsort der Vermissten bei den Panik-Anrufen wurde ja auch "ermittelt". Allerdings war dieser aus Gründen, die erst am Ende klar werden, irreführend - denn die Ermittlungen sind ja manipuliert wurden. Es spricht daher nichts dagegen, daß diese Manipulation auch das übrige Aufenthaltsprofil umfasste.
Damit will ich mitnichten sagen, daß der Film ohne Logiklücken ist; allein schon die auffällige Häufung von Zufällen, die den Vater voranbringen, ist statischtisch wenig plausibel.
Der Film ist halt ein klassischer Fall von Fridge Logic. 8-)

Gruß
Kasi Mir

Re: #1229 Searching (2018)

Verfasst: 2018-08-10 16:00
von Roughale
Mit Verspätung, aufgrund eines kleinen Trips in die Bullenhitze Berlins, gebe ich mal kurz mein Erinnerungsprotokll ab...

Anfangs war ich drauf und dran zu gehen, weil ich mit dem inhaltlichen Nichts zu Beginn nichts anfangen konnte, das Leben verschwindet sowieso für zuviele Leute schon im Social Media, muss man das dann noch auf der Leinwand darstellen? Aber zum Glück blieb es ja nicht dabei, mit dem Verschwinden der Tochter kam bei mir Interesse auf und es wurde auch gelegentlich richtig spannend. Ich sehe den Film als eine Weiterentwicklung des sogenannten Found Footage Stils und er funktionierte auf mich auch hier sehr gut. Ja, ich mag die meisten Found Footage Filme sehr, wenn sie gut gemacht sind und eine interessante Geschichte erzählen können (also nicht dumm im Wald rumirren und sich vor zusammengeknoteten Ästen erschrecken :mrgreen: ) und den packe ich dazu. Wegen des sehr zähen Anfangs, lass ich die Höchstnote mal stecken und gebe eine gute 2.