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#867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-02 10:00
von Roughale
Bei dem Titel musste ich erstmal schmunzekln, aber es war zum Glück mehr als eine Nacht :lol:

Woody Allen hat also auch mal digital gedreht, oder zumindestens war das eine digitale Projektion, mit mir etwas zu starken Farben und leicht ruckligem Bild bei schnellen Schwenks, das war etwas komisch, aber wirklich stören konnte es nicht.

Der Beginn war heftig, lauter Reiseanbietereinstellungen von Paris und das so lange, dass ich fast Angst bekam, dass es nicht mehr aufhört - Woody scheint ja regelrecht vernarrt in die Stadt zu sein. Ich bin sicher, wenn man schon mal in der Stadt war, hat man mehr von dem Beginn, ich habe mich bisher ferngehalten, weil man munkelt, da gäbe es so viele Franzosen :twisted:

Dann begann der Plott und der Zuschauer, der laut "Arschloch" reinrief hat den Film absolut verstanden, der Paul sollte genau so rüberkommen, glücklicherweise nahm seine Präsenz mit der ersten Mitternacht immer mehr ab, irgendwann ist es einfach genug und gute Regisseure wissen wann man rechtzeitig aufhört5, bevor es zu viel wird, so wie hier. Der Zeittrip war einfach toll, schön eingeblendet, zuerst das alte Auto, dann die Leute und immer mehr, bis man merkt, dass man in die 20er zurückversetzt wurde - dabei half mir, dass ich den Trailer nicht weiter beachtet hatte, als er bei uns lief, weil ich hoffte, dass wir den Film in der Sneak bekommen.

Ich hatte auch eine Menge Spass beim Personen raten und konnte teilweise herzahft lachen, weil ich mich an die Szene um Dali, Bunuel und co noch anz gut aus dem Kunstunterricht erinnern konnte, was bestimmt daran lag, dass wir das mindestens ein halbes Jahr durchexerziert hatten, inklusive aller Bunuel Filme... Und bei den Literaturvertretern war ich auch ganz gut im Rennen ;) Bei der Musik hatte ich fast erwartet, dass der gute Woody da mitgemacht hat, was ich aber im Nachspann nicht finden konnte.

Der Film war einfach wunderschön und hatte auch fast alles, was man von einem Woody Allen Film erwartet und konnte die bis dato allerbeste Leistung von Owen Wilson aus dem Mimen heraus locken - Klasse! Eine glatte 1 dafür!

Re: #867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-02 15:56
von Transmutatix
ich habe eigentlich den ganzen Film die Pointe eben diesen gesucht, und bis heute nicht gefunden.
Besetzung war klasse, Szenenbilder auch, aber entweder Verstehe ich Woody Allen einfach nicht oder das war gestern der falsche Film für mich.
Wirklich unterhalten gefühlt habe ich mich nicht. Deshalb kann ich dem Film nicht mehr als ne 4- geben.

Re: #867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-02 22:45
von noidea
Transmutatix hat geschrieben:ich habe eigentlich den ganzen Film die Pointe eben diesen gesucht, und bis heute nicht gefunden.
Ja so ging es mir auch. Den Anfang fand ich ja noch recht nett mit den vielen Postkartenmotiven. Aber dann hat sich das ganze so dermaßen verlangsamt, dass ich direkt mal ne Viertelstunde eingedöst bin. So wirklich interessiert haben mich die ganzen Charaktere auch nicht.
Von mir gibt es eine 3, aber nur aus dem Grund weil nicht versucht wurde irgendwelche blöden Erklärungen für die "Zeitreise" zu suchen sondern sie einfach als selbstverständlich anzunehmen.

Re: #867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-03 9:32
von Roughale
noidea hat geschrieben:
Transmutatix hat geschrieben:ich habe eigentlich den ganzen Film die Pointe eben diesen gesucht, und bis heute nicht gefunden.
Ja so ging es mir auch. Den Anfang fand ich ja noch recht nett mit den vielen Postkartenmotiven. Aber dann hat sich das ganze so dermaßen verlangsamt, dass ich direkt mal ne Viertelstunde eingedöst bin. So wirklich interessiert haben mich die ganzen Charaktere auch nicht.
Von mir gibt es eine 3, aber nur aus dem Grund weil nicht versucht wurde irgendwelche blöden Erklärungen für die "Zeitreise" zu suchen sondern sie einfach als selbstverständlich anzunehmen.
Ich habe mal den Knackpunkt des Nicht-so-Gefallens hervorgehoben ;) Und die von Transmutatix gesuchte Pointe sehe ich zum einen in der erneut betonten Liebe zu einer Stadt und natürlich in Allens Liebe zur Musik der 20er Jahre... Schade, dass euch der Film nicht so gefallen hat wie mir, tja, Geschmäcker und Interessen gehen halt etwas auseinander - und ich bin noch nichtmal "vernarrt in Paris" (now THAT ist a film title - smutty indeed :lol: )

Re: #867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-03 9:57
von emma
Roughale hat geschrieben:Und die von Transmutatix gesuchte Pointe sehe ich zum einen in der erneut betonten Liebe zu einer Stadt und natürlich in Allens Liebe zur Musik der 20er Jahre...
Komisch, für mich war die Pointe, dass er in der Gegenwart angekommen ist ohne die Vergangenheit zu leugnen. Bei sich angekommen so zu sagen. Mist. Wir haben alle einen anderen Film gesehen ;-)

Aber mal ganz ehrlich: seit wann hat denn ein Woody Allen Film eine... Pointe?

Re: #867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-03 13:09
von Roughale
emma hat geschrieben:
Roughale hat geschrieben:Und die von Transmutatix gesuchte Pointe sehe ich zum einen in der erneut betonten Liebe zu einer Stadt und natürlich in Allens Liebe zur Musik der 20er Jahre...
Komisch, für mich war die Pointe, dass er in der Gegenwart angekommen ist ohne die Vergangenheit zu leugnen. Bei sich angekommen so zu sagen. Mist. Wir haben alle einen anderen Film gesehen ;-)

Aber mal ganz ehrlich: seit wann hat denn ein Woody Allen Film eine... Pointe?
Eben, ein Woody Allen Film hat halt mehrere ;)

Re: #867 Midnight in Paris

Verfasst: 2011-08-08 14:57
von Jessica_hmwdh
Ha, was mir grade aufgefallen ist (ja... eine Woche nach dem Film): Dieser penetrante Besserwisser aus dem Film wurde von dem Darsteller gespielt, der bei Frost/Nixon den Frost gespielt hat! Man, da sieht der ganz anders aus!

Aber nun ja, ich musste wohl auch erst einmal eine Woche über diesen Film grübeln. Um es vorweg zu nehmen, ich gebe diesem Film eine 2.

Ich fand die Geschichte toll, leider kannte ich einige der Charaktere der früheren Jahre nicht, so dass mir vielleicht der ein oder andere Witz verloren gegangen ist.

Ich denke aber, dass Woody Allen über sich einen Film gemacht hat. Ich glaube er hätte gerne in dieser Zeit gelebt und sich weiter inspirieren lassen. Bis ihm vielleicht eines Tages wirklich das Licht aufgegangen ist und gesehen hat, dass es viele Menschen gibt die sich denken – wow, ich hätte so gerne in den 70ern gelebt oder ähnliches. Man aber das Beste aus dem machen muss, mit dem man grade konfrontiert ist. Und das ist in der Regel eben die Gegenwart. Das musste der Hauptdarsteller auch erstmal herausfinden. Und genau das mag ich an dem Film.

Und ich mag Owen Wilson :-)

Ich bin mal auf nachher gespannt – also bis später.

Ach ja: und ich fand es auch toll, wie Woody Allen die aktuelle Politik mal wieder eingebaut hat - und die Tea Party Heinis durch diesen komischen Menschen von Vater total lächerlich dargestellt hat! Weiter so ;-)