#750 Boy A
Verfasst: 2009-05-05 9:40
Da sprang doch bei Titeleinblendung gleich mein Grammatikcheck an, aber es klärte sich ja auf, dass da nichts schiefgegangen war, aber eins nach dem anderen...
Das war er also, der mittelgrosse Jubiläumssneakfilm, hmmmh... Schlecht war er nicht, aber ich kann mir schon die Nörgeleiene vorstellen, zum Glück sind die Buh-Rufer meist noch nicht in der Artikulationsphase
Ein sehr heikles Thema, etwas langgezogen inszeniert, aber trotzdem nicht langweilig, was irgendwie üpberraschend ist, ich sass da an mehreren Stellen und dachte, ob man das ein oder andere nicht etwas schneller abhandeln kann, aber Langweile kam doch nicht auf - ist schon komisch. Nein, komisch ist der Film nicht, dazu hat er ein zu herbes Thema, was passiert mit Leuten, die als Kinder ein anderes Kind ermordet haben. Mit Sicherheit wurde der Film von dem grauenhaften Mord an Jamie Bulger inspiriert, aber nicht platt und reisserisch, sondern recht nachdenklich - herber Stoff, zu herb für eine Sneak?
Der eine hat sich erhängt (oder wurde gelyncht) der andere bekommt nach der Haftentlassung eine neue Identität und versucht sich in die Gesellschaft wieder einzugleidern. Sehr gut dargestellt ist die anfängliche Unbeholfenheit, die aus der fehlenden Sozialisation herrührt, Knast statt normale Kindheit und Jugend haben da starke Narben hinterlassen. Von teilweise störenden Rückblenden (die aber auch die Spannung aufrecht erhielten) untebrochen, darf man bei der langsamen Sozialisierung zusehen. Es wird sogar ein Art Gegengewicht zu der Tat geschaffen, indem ein Mädchen aus einem Unfallsauto gerettet wird. Die sexuellen Erfahrungen werden auch nachgeholt und die anfängliche Abfuhr zum kindlichen Liebesgeständnis war eine weitere sehr gelungene Szene.
Doch dann fliegt die Deckung auf und die Welt bricht zusammen, Reporter belagern die Wohnung, die Freundin zieht sich zurück (Schuldgefühle, oder Angst?) und der Bewährungshelfer / Psychater ist nicht erreichbar. Das führt den Protagonisten an die Küste, wo ein offenes Ende den anstehenden Freitod stark andeutet...
Ein wirklich effektiver Film, der duch ein starkes Schauspiel des Protagonisten herrausragend wirkt. Aber auch ein Film, der an mehreren Stellen krankt, so sind einige Punkte in der Vergangenheit einfach zuviel, besonders die Vergewaltigungsgeschichte des Freundes durch den Bruder. Aber auch die Eifersucht des Sohnes des Betreuers, der dann die Deckung auffliegen lässt, war mir zu aufgesetzt. Ein vielschichtiges Thema, das man eventuell doch etwas weniger vielschichtig hätte darstellen können.
Absolut offen bleiben viele Faktoren, so kann man nie genau sagen, ob der Freund sich umgebracht hat, oder gelyncht wurde. Ebenso bleibt offen, wer nun das Mädchen ermordet hat und ob die Freundin am Schluss ihn wirklich trifft, oder nur ein Hirngespinst zum Abschied war. Das hinterlässt viele Fragen, was zum Nachdenken anregt und offensichtlich nicht jedermanns Sache war.
Bei de4r Bewertung bin ich hin- und hergerissen, das Schauspiel hat eine hohe Wertung verdient, aber durch etwas Überladenheit, muss ich leider Abzüge machen, sodass ich im Moment bei einer 2- lande.
Das war er also, der mittelgrosse Jubiläumssneakfilm, hmmmh... Schlecht war er nicht, aber ich kann mir schon die Nörgeleiene vorstellen, zum Glück sind die Buh-Rufer meist noch nicht in der Artikulationsphase
Ein sehr heikles Thema, etwas langgezogen inszeniert, aber trotzdem nicht langweilig, was irgendwie üpberraschend ist, ich sass da an mehreren Stellen und dachte, ob man das ein oder andere nicht etwas schneller abhandeln kann, aber Langweile kam doch nicht auf - ist schon komisch. Nein, komisch ist der Film nicht, dazu hat er ein zu herbes Thema, was passiert mit Leuten, die als Kinder ein anderes Kind ermordet haben. Mit Sicherheit wurde der Film von dem grauenhaften Mord an Jamie Bulger inspiriert, aber nicht platt und reisserisch, sondern recht nachdenklich - herber Stoff, zu herb für eine Sneak?
Der eine hat sich erhängt (oder wurde gelyncht) der andere bekommt nach der Haftentlassung eine neue Identität und versucht sich in die Gesellschaft wieder einzugleidern. Sehr gut dargestellt ist die anfängliche Unbeholfenheit, die aus der fehlenden Sozialisation herrührt, Knast statt normale Kindheit und Jugend haben da starke Narben hinterlassen. Von teilweise störenden Rückblenden (die aber auch die Spannung aufrecht erhielten) untebrochen, darf man bei der langsamen Sozialisierung zusehen. Es wird sogar ein Art Gegengewicht zu der Tat geschaffen, indem ein Mädchen aus einem Unfallsauto gerettet wird. Die sexuellen Erfahrungen werden auch nachgeholt und die anfängliche Abfuhr zum kindlichen Liebesgeständnis war eine weitere sehr gelungene Szene.
Doch dann fliegt die Deckung auf und die Welt bricht zusammen, Reporter belagern die Wohnung, die Freundin zieht sich zurück (Schuldgefühle, oder Angst?) und der Bewährungshelfer / Psychater ist nicht erreichbar. Das führt den Protagonisten an die Küste, wo ein offenes Ende den anstehenden Freitod stark andeutet...
Ein wirklich effektiver Film, der duch ein starkes Schauspiel des Protagonisten herrausragend wirkt. Aber auch ein Film, der an mehreren Stellen krankt, so sind einige Punkte in der Vergangenheit einfach zuviel, besonders die Vergewaltigungsgeschichte des Freundes durch den Bruder. Aber auch die Eifersucht des Sohnes des Betreuers, der dann die Deckung auffliegen lässt, war mir zu aufgesetzt. Ein vielschichtiges Thema, das man eventuell doch etwas weniger vielschichtig hätte darstellen können.
Absolut offen bleiben viele Faktoren, so kann man nie genau sagen, ob der Freund sich umgebracht hat, oder gelyncht wurde. Ebenso bleibt offen, wer nun das Mädchen ermordet hat und ob die Freundin am Schluss ihn wirklich trifft, oder nur ein Hirngespinst zum Abschied war. Das hinterlässt viele Fragen, was zum Nachdenken anregt und offensichtlich nicht jedermanns Sache war.
Bei de4r Bewertung bin ich hin- und hergerissen, das Schauspiel hat eine hohe Wertung verdient, aber durch etwas Überladenheit, muss ich leider Abzüge machen, sodass ich im Moment bei einer 2- lande.