Hallo allerseits,
sleepwalker hat geschrieben:Und jetzt sehe ich gerade, dass Kasi Mir "Role Models" und "Frost/Nixon" jeweils mit 3 Sternen bewertet hat! ..you gotta be kiddin me!?
And yet I'm not.
Auch wenn sleepwalker damit Verständnisprobleme hat, "Role Models" bekommt von mir die gleiche Note wie "Frost/Nixon", nämlich eine 3+. Dabei werde ich mich hüten, die Filme hier direkt zu vegleichen, denn das kann aufgrund der völlig verschiedenen Genres zu keinen sinnvollen Ergebnissen führen. Auch gebe ich zu bedenken, daß es sich natürlich um subjektive Bewertungen handelt - wer mit klamaukigen Filmen partout nichts anfangen kann oder diese per se für weniger wertvoll hält als Biopics und verfilmte "True Stories" historischer Ereignisse, der kann mit meiner Meinung gar nicht konform gehen.
"Role Model" ist vom Format her ein durch und durch generischer Buddy-Movie, der storytechnisch auf Nummer sicher geht und dementsprechend nicht viel zu bieten hat, diesen handlungstechnischen Mangel machen Rudd und Regisseur/Co-Autor Wain allerdings durch jede Menge kurioser Situationen voller kleiner und größerer Gags wett, wobei viel dabei von den Hauptdarstellern lebt - von den älteren wie den jüngeren.
Dabei darf Paul Rudd mal wieder den (relativ) normalen Erwachsenen spielen, sein Danny ist einfach in einer frühen Midlife-Crisis - sein karrierefreies berufliches Dasein macht ihn so unzufrieden mit sich selbst, daß er allen auf die Nerven geht und schließlich sogar seine Freundin verscheucht. Auch Seann William Scott geht als Wheeler kein Risiko ein und spielt den immer noch in der College-Phase hängengebliebenen, von sich absolut überzeugten Hallodri Wheeler als ältere, erfolgreichere Variante von Stifler. In diesem Fall macht sich die Erfahrung mit solchen Rollen allerdings bezahlt, denn die Selbstverständlichkeit, mit der Scott seinen Charakter zum besten gibt (und z.B. seine Zen-Methoden zur Begutachtung weiblicher Oberweiten vorstellt), trägt viel zum Unterhaltungswert seines Charakters bei. Rudds Danny hingegen wirkt zunächst schroff und unsympathisch, was notwendig ist, damit seine Figur im Laufe des Film lockerer werden kann. Ergänzt werden diese beiden passend durch den vorlauten und profanen Ronnie (Bobb'e J. Thompsons), für den Wheeler wahrlich der ideale Mentor ist. Gut ist auch erneut Christopher Mintz-Plasse, der nach McLovin' einen weiteren herrlich schrägen, doch trotzdem glaubwürdigen Querkopf präsentiert.
Zusammen erlebt das Quartett Abenteuer zwischen clever und hirnlos, und natürlich kriegen die beiden Erwachsenen die Kurve, Ronnie wird lockerer, Wheeler wird verantwortungsbewußter. Doch das ist gar nicht so wichtig, denn seinen Unterhaltungswert holt der Film aus all den Begegnungen mit Eltern, Schülern, Live-Rollenspielern, One-Night-Stands, (Ex-)Freundinnen und Kinderhilfswerkgründerinnen. Dabei hilft die hohe Gagdichte ohne große Wiederholungen (im Gegensatz z.B. zu "Step Brothers"), nie so richtig Langeweile aufkommen zu lassen, auch wenn man genau weiß, wohin die Geschichte führen wird. Wer also klamaukiger, manchmal etwas flacher, dafür aber praktisch Gross-Out-freier Unterhaltung mit massenweise F-Worten etwas abgewinnen kann, wird sich sicherlich nicht ärgern, "Role Models" angeschaut zu haben.
Gruß
Kasi Mir