Heute mal die Note vorweg: 3-
Ich wollte diesen Film umgehen. Ahnte schon er würde irgendwann kommen. Alles was ich wusste war Spielerdrama und hatte den Trailer in der Sneak nen paar mal bestaunen dürfen und mir gedacht: Das ist nix für mich. Und ansich stimmt das auch.
Zwar ist Eric Bana als Berufs-Spieler, der zwischen Erfolg und Misserfolg pendelt, sympathisch und Drew Barrymore als seine neue Freundin, die ihm langsam die Augen öffnet, souverän und Robert Duvall als sein Vater, der großer Pokerspieler ist und in dessen Schatten er steht, recht ordentlich mal wieder, dazu ne 5 Minuten Rolle von Robert Downey Jr. in der er aber wieder mal genial ist und ich am liebsten mehr von ihm im Film gehabt hätte, aber wirklich Tiefgang, Überraschungen, mal ne neue Moral oder irgendwas was ihn abhebt hat der Film nicht.
Warum der Film trotzdem von mir ne 3- bekommt?
Ein Wort: ................................................POKER
Eric Bana's Charakter spielt hier ja regelmäßig mit äußerst bekannten Profis Poker und versucht zudem an der World Series of Poker teilzunehmen und daher gabs ja einiges an Poker und auch ne Menge berühmter Pokerspieler (wie Sam Farha, Barry Greenstein, Cindy Violette, Ted Forrest, Doyle Brunson, Chris Ferguson, Phil Hellmuth, Mike Matusow und und und). Die meiste Zeit wartete ich aber auf meinen Lieblingsspieler Daniel Negreanu und konnte mir ein "Juhu" und kurzes klatschen nicht verkneifen als er endlich auftauchte.
Verwunderlich zudem, dass Jennifer Harman (auch ne Favoritin von mir) zwar mitspielt und 1x ne wichtige Partie gegen Eric Bana spielt (das Quali-Match für die World-Series, die Huck verliert), aber nicht als sie selbst sondern als ein anderer Charakter. Gibt zwar mehrere mögliche Gründe dafür, aber besonders sinnig finde ich es eh nicht, verwirrt eher, da alle Poker-Pros sich selbst spielen und sie auf einmal dann mit anderem Namen, obwohl sie nix sagt im Film außer All-In. Hm, vllt kriege ich es ja eines Tages raus. Am warscheinlichsten scheint aber, dass es unrealistischsten wäre, wenn jemand wie Jennifer Harman ne Quali spielen müsste.
Insgesamt also kein berauschender Film. Wären die Pokerszenen nicht gewesen hätte er von mir ne 4 erhalten wegen Unoriginalität. Keiner der Darsteller durfte richtig aus sich raus und gut genug dafür sind sie ja bekanntlich. Hielt sich alles zu stark in Grenzen und wirklich mitfühlen tut man auch nicht, da es dem Hauptcharakter mit seinen Problem nun wirklich nicht so mies geht. In der 1 Minute verkauft er den Ring an den Pfandleiher, in der nächsten hat er aus dem Geld wieder ne gehörige Summe gemacht, nur um sie wieder zu verzocken, bevor ihm Barrymore beibringt sozusagen, ein besserer Spieler zu sein. kA wie oft da der Ring die Seiten gewechselt hat.
Zwar nix besonderes die Pokerszenen und alles andere als überraschend (da habe ich schon spannendere Spiele in Real gesehen teils), aber recht nett gemacht. Auch das ach so super Spielerlesen von ihm fand ich nicht besonders, da hatte ich mir mehrmals das selbe gedacht wie er.
Als reiner Pokerfilm hätte ich den Film deutlich geiler gefunden und nun hat es in mir die Hoffnung erweckt, dass bei der Beliebtheit um Poker mal so ne Underdog-Geschichte, wie sie hier nur nebenbei erzählt wurde, sprich vom Amateur zum World-Series-Gewinner (was Chris Moneymaker übrigens 2003 gelang, daran ist das Turnier im Film übrigens angelegt und daher spielt der Film 2003, da einige Dinge gleich waren zur wirklichen World Series 2003), mal Thema ist, denn so wie ich derzeit im Pokerfieber stecke würde ich sowas auf jeden Fall mir anschaun.