Seite 1 von 1

#640 The Contract

Verfasst: 2007-03-20 10:24
von Roughale
So ganz klar wurde mir der Titel nicht, na gut man hatte einen Auftrag jemanden umzubringen, ok, man nennt diese Typen ja auch Contract Killer, aber egal, nicht nur der Titel war leicht daneben ;)

Morgan Freeman spielte diesmal einen ganz gemeinen Fiesling, der eine Truppe von vier weiteren Ganoven führt, die, wie sich nach einiger Zeit rausstellt, nicht zimperlich mit ihren Opfern umgehen, da wird mal so ein Mann vor ein Auto geschuppst (Aua!) und dann kommt es leider zu einer Panne, als Morgan in einen Autocrash verwickelt wird. Im Krankenhaus wird er als "heisse Kartoffel" erkannt - wow, wir kriegen echt einen Sprachkurs in Geheimdienstlingo - toll! Natürlich wird er von seinen Kollegen rausgeboxt, mit erneuter Panne, denn nun kommt er in die Hände des treuen John Cusack (Muh!), der sich als ex-Bulle natürlich verpflichtet fühlt den Gesetz gerecht zu werden, welch Zufall, dass er gerade auf seinem Vater-Sohn Wochenendtrip da vorbeikam... Natürlich gejagt von den 4 Komplizen, Polizei ist auch im Spiel, ebenso wie etliche Geheimdienste, es wird wirrer und wirrer, aber trotzdem noch recht spannend, trotz aller konstruierten Begebenheiten. Aber egal, man besiegt die Gangster immer wieder, widersteht der Psychologie (ungefähr Kalwas Niveau) des Herrn Freeman, bringt einen Hubschrauber zum Absturz (tolles Laptop da, mit mega Akku und echt absturzsicher - Repekt!) und und und, wie es den Drehbuchschreibern gerade einfiel... Dass dann zum Schluss der Morgan noch zum Schutzengel für die 2-Mann Familie mutiert setzt dem Film die abschliessende Krone auf und er geht als Trashperle locker durch und wie es mit diesen so ist, die können aufgrund ihrer Konsequenz auch unterhalten, das geschah hier, deshalb gibt es eine 3+

Kasi hat es so treffend hinterher formulliert, dass ich ihm das selbst überlasse hier zu posten, also Kasi, it is your patient...

Verfasst: 2007-03-20 11:38
von Rufus Nasedo
"Mir sagte der Film vorher überhaupt nix. Noch nie von gehört und das heißt was.

Dass Morgan Freeman nicht immer ein Garant für Topfilme ist, weiß ich seit Hard Rain oder Edison und auch John Cusack hatte zu Beginn seiner Karriere einige Graupen dabei, aber zuletzt eigentlich immer recht ordentliche Filme gemacht, aber beide zusammen dachte ich "da kann nix schief gehen".
Kann doch. Der Film ist öde und vorrausschaubar und wie die meisten mittelmäßigen Thriller, wo Menschen mit Verbechern irgendwo eingesperrt sind oder aus einer Gegend entkommen müssen, voller Lücken, Ungereimtheiten und Klischees (Handys gehen nicht, in einer Hütte mit Telefon ist das Ding natürlich tot, FBI und die Bullen benehmen sich mal wieder äußerst doof bei der Suche nach den Verbechern und lassen sich sogar nen Helikopter klaun, alles irgendwie aber ja nix neues).

Selbst schauspielerisch wurde hier Cusack und Freeman nicht viel abverlangt und die dürften froh sein, einfach mal eben nen paar Dollar gemacht zu haben. Nicht mal richtig böse durfte man Freeman erleben. Ist zwar nen Killer, aber wieder mal einer der nicht so schnell dabei ist Unschuldige zu töten und sie am Ende sogar ein wenig beschützt, im Gegensatz zu seinen Partnern, die ihr Geld für einen Auftrag nur bekommen, wenn sie ihn befreien und da kommt jeder aus dem Weg, der eben in selbigem steht.

Zudem habe ich nicht ganz erkannt, was nun mit diesen doppeltes Spiel spielenden Killer und dessen Auftraggeberin war. Wer war nun böse, gut oder ne Mischung. Auf jeden Fall hatte er ja kein Problem Leute zu töten, ob welche vom Auftrag oder auch Unschuldige teils. Irgendwie komisch und stark konstruiert nur damit Freeman einen Gegner hat, der kein wirklich guter ist, gegen gute Polizisten oder FBI wäre der Freeman ja am Ende nen ganz böser gewsen, so konnte er sich gegen einen ebenfalls irgendwie bösen erwähren. Dafür dass Cusack ihn am Ende im wesentlichen laufen lässt, hätte er sich ne ganze Menge Arbeit ersparen können, wenn er ihn gleich hätte entkommen lassen, aber dann wäre ja nicht die hübsche Dame in sein Leben getreten, die praktischerweise dabei ihren luschigen Macker los wird.

Also von mir gibt es ne 3, weil der Film alles bot was ein mittelmäßiger Thriller nunmal hat. Mittelmaß von einfach allem.

Verfasst: 2007-03-26 12:32
von Kasi Mir
Hallo allerseits,
na dann will ich Roughale doch mal seinen Gefallen tun und hier schreiben, daß ich "The Contract" doooooof, aber unterhaltsam fand - letzteres allerdings nur stellenweise, und oft auch eher unfreiwillig. Daher denke ich, daß wie bei "Coronado" - dem B-Movie, der mir bei "The Contract" zuerst als Vergleich einfällt - insgesamt eine 4+ gerechtfertigt ist.

Viel mehr B-Movie als in "The Contract" geht nun wirklich nicht; war "Double Jeopardy" (Sneak #284) für Regisseur Bruce Beresford schon eher ein Rückschritt, so ist er sieben Jahre später im Bereich der DVD-Premieren angekommen. Das hat er als renommierter Film- und Fernsehregisseur eigentlich nicht nötig. Es bietet allerdings eine Erklärung dafür, warum sich auch Freeman in diesen Film verirrt hat - schließlich hat Beresford ihm 1989 durch "Driving Miss Daisy" zum endgültigen Durchbruch als Schauspieler verholfen. Bleibt nur die Frage, warum sich John Cusack das angetan hat...

Die "Killer gegen Normalverbraucher"-Geschichte jedenfalls packt in anderthalb Stunden so ziemlich jedes Klischee, daß überhaupt ins Genre paßt. Abgesehen von Freeman und Cusack, die ihre flachen und wenig ausgefeilten Charaktere zumindest ein bischen mit Leben erfüllen, laufen nur Idioten und Kasper in den Wäldern von Washington herum. Da sind zum Beispiel die Teamkollegen von Freeman, die sich über weite Strecken so dämlich verhalten, daß man sich fragt, warum sie nicht schon vor 20 Jahren "im Dienst" getötet wurden. So lassen sich alle von einem Ex-Cop und Sportlehrer überrumpeln, der sich dazu noch nicht einmal viel Mühe geben muß. Dazu kommen aberwitzige Ideen wie Freeclimbing im Starkregen mit Gefangenem (der schon vorher durch einen kleinen Schubser den Film um 60 Minuten hätte verkürzen können), ein Hurschrauberabsturz, den die drei Stooges auch nicht besser hingekriegt hätten, einen Wandergesellen, der offensichtlich nur auftaucht, um schnell dahingemeichelt werden zu können, einen Haufen örtlicher Cops, die nur für einen Schlußgag gut sind, und FBI/NSA-Agenten, die unbedingt Geheimnisse wahren wollen, dann aber doch nur rumstehen und schlechten Kaffee trinken. Da fällt Morgan Freeman als "Killer mit Herz" und gewollte Sympathiefigur kaum noch ins Gewicht. Zum Glück ist vieles davon unfreiwillig komisch, sonst wär der Film die reine Tortur - so kann man "The Contract" wenigstens mit abwechselndem Kopfschütteln und Lachen ganz gut bewältigen - empfehlen würde ich ihn aber trotzdem niemandem.

Gruß
Kasi Mir