Hallo allerseits,
na dann werde ich mal die Minderheitsfraktion unterstützen:
Hollywood hat geschrieben:Ok, die Story is scheiße...but who cares!!!!!!!!
We care, dear Hollywood - mir z.B. hat der Film nur sehr begrenzt gefallen, weil er auf "all Style, no Substance" setzt und auch in Stilfragen kaum als innovativ bezeichnet werden kann. Das Beste am Film war wirklich der Abspann, in dem die "Story" nochmal in kranken Märchenbildern nacherzählt wurde.
Wobei, von Story zu sprechen, ist eigentlich schon deutlich übertrieben. So etwa eine halbe Stunde schafft es "Running Scared" vorzutäuschen, daß da tatsächlich jemand einen sinnvollen Handlungsbogen zusammengestellt hat - dann hat man die Masche erkannt, denn tatsächlich werden die wesentlichen Charaktere nach einer kurzen Einleitung (in der der Grundplot um eine unbedingt wieder einzufangende Mordwaffe etabliert wird) nämlich einfach wahlllos von einer bizarren Situation ohne Ausweg in die nächste verfrachtet. Dabei macht es sich Autor und Regisseur Wayne Kramer (der auch für "Mindhunters" verantwortlich zeichnete, der storytechnisch an ähnlichen Problemen litt) immer ganz einfach, denn der schlußendlich dann doch vorhandene Ausweg basiert eigentlich immer auf reinem Zufall, purem Glück oder einem Shootout, bei dem immer genau die richtigen Personen das Zeitliche segnen bzw. überleben. Paul Walker, Vera Farmiga & Co. können also gar nichts falsch machen.
Was die technischen Qualitäten
Hollywood hat geschrieben:Hammergeile Special effects, super Kameraführung
angeht, so störten mich vor allem die Vor- und Zurückspuleffekte doch erheblich, da sie meistens als pure Show ohne eigentlichen Zweck eingesetzt wurden, um Dinge zu erklären, die man entweder schon wußte oder die völlig nebensächlich waren. Die Kameraführung kam mir gar nicht so besonders vor, war in den Actionsequenzen aber immerhin zweckmäßig; da habe ich schon unübersichtlichere Shootouts gesehen. Allerdings paßten diese Effekte und die Hi-Tech-Optik nicht zum billigen Filmmaterial - "Running Scared" scheint größtenteils auf DV gedreht worden zu sein, was man u.a. ein einigen Rucklern bei horizontalen Bewegungen erkennen könnte.
Die Dialoge verdienen noch eine Sondererwähnung, denn offensichtlich hat jemand nach fast vier Jahren die "Fuck"-Taste vom "Sexy Beast"-Skript wiedergefunden!
- Die Methode, die "Authentizität" von Filmen zu erhöhen, indem man das F-Wort in die Dialoge einbaut, wird hier bis zur Farce überdreht. Teilweilse dürften ganze Drehbuchseiten nur aus Variationen von "Fuck" bestehen; nach einer Weile wirkte das nicht nur völlig unkreativ, sondern geradezu lächerlich, daß den Leuten nichts anderes einfällt, als einander immer wieder ein und dasselbe Schimpfwort an den Kopf zu schmeißen.
Insgesamt gibts, weil es wenigstens nicht so sterbenslangweilig wie "Eight Below" war, eine
Vier von mir - empfehlen werde ich diesen Film aber niemandem, auch wenn er schon zu den besseren mit Paul Walker gehörte.
Hollywood hat geschrieben:P.S.:Das war jetzt schon das zweite "double feature" in kurzer Zeit, erst Nicolas Cage in Weatherman und Lord of War und nun Paul Walker in Eight Below und Running Scared....
Hatten wir auch früher schon gelegentlich mal, z.B. mit Julia Stiles in "Carolina" und "The Prince & Me" anno 2004. Diesmal ist es immerhin so, daß beide Filme auch in den USA kurz hintereinander anliefen - bei Cage war das ja weniger der Fall.
Gruß
Kasi Mir