Twisted
Verfasst: 2004-04-20 3:45
Hallo allerseits,
na, dann mache ich heuer mal den Anfang - ich vergebe für "Twisted" nach etwas Nachdenken eine glatte Fünf, was den Film zu meinem bisherigen Schlußlicht der Sneakfilme anno 2004 macht.
Mir ist absolut schleierhaft, wie sich ein erstklassiger Regisseur wie Philip Kaufman (u.a. "Quills", "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" und die 70er-Jahre-Fassung der "Body Snatchers") so einen Bockmist von Drehb(r)uch unterjubeln lassen konnte - brauchte er vielleicht dringend Geld für ein anderes Projekt? In diesem sogenannten Thriller (nach einem extrem einfallslosen Drehbuch von der Newcomerin Sarah Thorp) stimmt wirklich überhaupt nichts; der Plot ist unoriginell und wird lieblos heruntergespult, der Regisseur verwässert das Schneckentempo noch weiter mit langen Einstellungen voller andauernder Wiederholungen (wie oft sieht man Jessica eigentlich beim Weinkonsum?), störender Sound- und Bildeffekte (wollte noch jemand die Jagd auf Vögel und Seehunde eröffnen?).
Richtig auf die Neven gingen mir allerdings die ständigen Flashbacks, die einen offensichtlich an Sachen erinnern sollten, an die man erst zwei Minuten zuvor zuletzt erinnert wurde (besteht die vom Regisseur avisierte Zielgruppe des Filmes aus "Memento"-artig beeinträchtigten Personen?); dazu paßten die mit der Dampframme telegraphierten Hinweise für die Auflösung des Filmes (Ja, ich erkenne den Unterschied zwischen Streichhölzern und Feuerzeugen auch als lebenslanger Nichtraucher!).
Daß der Film nicht schon nach zehn Minuten zu Ende ist, liegt natürlich einzig und allein an bescheuerten Handlungen von allen Seiten. So merkt Jessica den Unterschied zwischen schwerem Suff und Bewußlosigkeit auch dann noch nicht, als sie zum driten Mal nach nicht einmal einer Flasche Wein die gesamte Nacht verpaßt; natürlich kann der Police Commisioner im Alleingang eine Hauptverdächtige in einem Mordfall selbst ermitteln lassen usw. usf.
Auch die schauspielerischen Leistungen passen sich dem Niveau des restlichen Materials an; bei mehreren Szenen mit dem sichtlich gelangweilten Andy Garcia und Judd kann ich in Sachen Gestik und Mimik nur affiges Gehampel attestieren, Samuel L. Jackson spielt seine Standardrolle runter und David Strathairn spielt fast ohne jeden Ausdruck.
Das Ganze gipfelt dann in einem tranigen und nicht enden wollenden Finale, in dem Judds und Garcias Figuren nochmal ihre absolute Begriffsstutzigkeit unter Beweis stellen können und die Autorin Gelegenheit bekommt, ihren schockierenden End-Twist (sic!) zu präsentieren, der überhaupt keinen Sinn macht und auch zumindest die letzte halbe Stunde über absehbar ist. Dagegen war "Along came a Spider" noch richtig erstklassig.
Nachträglich und abschließend wünsche ich Miss Judd noch alles Gute zu ihrem Geburtstag (sie wurde passend zur Sneak am Montag 36); insbesondere kann ich ihr nur wünschen, daß sie endlich mal einen Agenten findet, der ihr auch etwas anderes als Rollen wie diese verschaffen kann - sonst sieht ihre Karriere bald so übel aus wie ihre Frisur in "Twisted".
Gruß
Kasi Mir
na, dann mache ich heuer mal den Anfang - ich vergebe für "Twisted" nach etwas Nachdenken eine glatte Fünf, was den Film zu meinem bisherigen Schlußlicht der Sneakfilme anno 2004 macht.
Mir ist absolut schleierhaft, wie sich ein erstklassiger Regisseur wie Philip Kaufman (u.a. "Quills", "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" und die 70er-Jahre-Fassung der "Body Snatchers") so einen Bockmist von Drehb(r)uch unterjubeln lassen konnte - brauchte er vielleicht dringend Geld für ein anderes Projekt? In diesem sogenannten Thriller (nach einem extrem einfallslosen Drehbuch von der Newcomerin Sarah Thorp) stimmt wirklich überhaupt nichts; der Plot ist unoriginell und wird lieblos heruntergespult, der Regisseur verwässert das Schneckentempo noch weiter mit langen Einstellungen voller andauernder Wiederholungen (wie oft sieht man Jessica eigentlich beim Weinkonsum?), störender Sound- und Bildeffekte (wollte noch jemand die Jagd auf Vögel und Seehunde eröffnen?).
Richtig auf die Neven gingen mir allerdings die ständigen Flashbacks, die einen offensichtlich an Sachen erinnern sollten, an die man erst zwei Minuten zuvor zuletzt erinnert wurde (besteht die vom Regisseur avisierte Zielgruppe des Filmes aus "Memento"-artig beeinträchtigten Personen?); dazu paßten die mit der Dampframme telegraphierten Hinweise für die Auflösung des Filmes (Ja, ich erkenne den Unterschied zwischen Streichhölzern und Feuerzeugen auch als lebenslanger Nichtraucher!).
Daß der Film nicht schon nach zehn Minuten zu Ende ist, liegt natürlich einzig und allein an bescheuerten Handlungen von allen Seiten. So merkt Jessica den Unterschied zwischen schwerem Suff und Bewußlosigkeit auch dann noch nicht, als sie zum driten Mal nach nicht einmal einer Flasche Wein die gesamte Nacht verpaßt; natürlich kann der Police Commisioner im Alleingang eine Hauptverdächtige in einem Mordfall selbst ermitteln lassen usw. usf.
Auch die schauspielerischen Leistungen passen sich dem Niveau des restlichen Materials an; bei mehreren Szenen mit dem sichtlich gelangweilten Andy Garcia und Judd kann ich in Sachen Gestik und Mimik nur affiges Gehampel attestieren, Samuel L. Jackson spielt seine Standardrolle runter und David Strathairn spielt fast ohne jeden Ausdruck.
Das Ganze gipfelt dann in einem tranigen und nicht enden wollenden Finale, in dem Judds und Garcias Figuren nochmal ihre absolute Begriffsstutzigkeit unter Beweis stellen können und die Autorin Gelegenheit bekommt, ihren schockierenden End-Twist (sic!) zu präsentieren, der überhaupt keinen Sinn macht und auch zumindest die letzte halbe Stunde über absehbar ist. Dagegen war "Along came a Spider" noch richtig erstklassig.
Nachträglich und abschließend wünsche ich Miss Judd noch alles Gute zu ihrem Geburtstag (sie wurde passend zur Sneak am Montag 36); insbesondere kann ich ihr nur wünschen, daß sie endlich mal einen Agenten findet, der ihr auch etwas anderes als Rollen wie diese verschaffen kann - sonst sieht ihre Karriere bald so übel aus wie ihre Frisur in "Twisted".
Gruß
Kasi Mir