Tja, bin ich nun ein Fan "solcher Filme" oder nicht? Ich bin zwar regelmäßig auf dem FFF zu finden, dort aber mehr in den Filmen anzutreffen, die nichts mit Zombies, Slashers, 10 kleinen Negerlein etc. zu tun haben. Schließlich habe ich ja "Freddy vs. Jason" ausgelassen (nebenbei: Roughale, schau mal auf der Tipseite in die Filmliste, am 20.11. wird eine Deiner Vermutungen widerlegt.
). Trotzdem gefiel mir "Identity" so gut, daß ich ihm - mit Abstrichen - eine Zwei verpasse. Damit gibt es jetzt btw. gerade erst drei Sneak-Filme anno 2003, die eine Zwei bekommen haben. Wenn der Herbst nicht besser wird, könnten die Top- und Flop-Five am Ende des Jahres interessant ausfallen.
Aber zurück zu "Identity": Regisseur James Mangold spielt in dem Film IMHO intelligent mit den typischen Klischees des Slasher-Genres, was vor allem Leute, die schon viele der angeblich 235256 Filme dieser Art gesehen haben, immer wieder auf die falsche Fährte führt (so z.B. mit der Anhörung vor dem Richter, mit den indianischen Grabstätten, mit der Identität des Killers, auch wenn ich diese in dem Moment richtig erahnte, als klar wurde, wo der Film eigentlich tatsächlich abläuft).
Gut auch die schauspielerischen Leistungen, obwohl es hier weniger Lob zu verteilen gibt, da kein Charakter wirklich überraschend besetzt war. Cusack darf den Guten verkörpern, Liotta bekommt einen Psychopathen, Clea DuVall eine leicht gestörte Figur usw. - hier wurde kaum ein Risiko eingegangen, und dementsprechend paßten die Darstellungen erwartungsgemäß gut.
Dazu gefiel mir das Timing ausgesprochen gut - Mangold wußte offenbar genau, über wieviel Zeit das Material trägt und hat den Film mit knapp 90 Minuten kein bißchen zu lang werden lassen. Im Jahre des Herrn 2003, wo die Hälfte der großen Releases an oder über zwei Stunden lang sind, ohne dies im Geringsten zu rechtfertigen, ist das schon eine beachtenswerte Leistung.
Insgesamt also IMHO intelligente Unterhaltung mit einigen Überraschungen gerade für Fans des Genres, aber auch für interessierte Außenseiter durchaus lohnenwert. Eine knappe Zwei erschien mir daher vollauf gerechtfertigt. Aber vielleicht bin ich ja ein unbewußtes Mitglied der FFF-Elite.
Gruß
Kasi Mir
der nun das "Filmfest Hamburg"-Programm eingehender studieren wird