Hallo allerseits,
Okay, das wird gerade noch 'ne Vier (Schlunote), aber auch nur gerade noch.
Wenn man schon "Fatal Attraction" zum 1427. Mal neu verfilmen will, dann sollte man sich schon irgendetwas Neues ausdenken - dieser Film jedoch läuft auf Autopilot; die Tatsache, daß die Charaktere allesamt Teenager sind, spielt fast überhaupt keine Rolle. Wofür haben die überhaupt zwei Drehbuchschreiber gebraucht - konnte einer allein nicht schnell genug abschreiben? An den ausgefeilten Dialoge jedenfalls wird es sicherlich nicht gelegen haben...
Wenn der Film überhaupt eine Besonderheit aufweist, dann ist es das schauspielerische "Talent" der Hauptdarsteller. Erika Christensen geht dabei sogar noch - obwohl sie in "Traffic" wesentlich überzeugender agiert hat. Jesse Bradford hingegen, der selbst im harmlosen "Clockstoppers" besser geschauspielert hat, kann hier als einzige Änderung seiner Mimik gelegentlich den Mund verziehen. Shiri Appleby steht dem in Nichts nach - dagegen waren ihre Auftritte in der mäßigen TV-Serie "Roswell" geradezu eine Offenbarung. Es hilft natürlich wenig, daß sie an den zwei oder drei Stellen im Film, wo sie emotional handeln soll, die Hände vors Gesicht hält. Sehr clever dirigiert, Herr Regisseur.
Apropos Regie: vielleicht sollte Actor/Director John Polson noch mal ein paar Lehrstunden darüber besuchen, wie man wenigstens einen durchschnittlichen Thriller fabriziert. Ich habe es schon sehr früh aufgegeben, all die Male zu zählen, vor der Film schwerfällig eine "Überraschung" mit der Dampframme vortelegraphiert - der Gipfel ist jedoch der "dezente" Kamerschwenk, mit dem er den Blick auf die Trophäen lenkt, die man genausogut einen Meter tiefer hätte aufstellen können.
Alles in allem also mal wieder ein uralter (US-Start: September 2002, R1-DVD bereits erhältlich) 08/15-Film aus der Schublade "Videopremiere wäre schon zuviel der Ehre". Und wenn ich hier noch mehr schreibe, gebe ich "Swimfan" doch noch eine Fünf, also mache ich jetzt Feierabend.
Gruß
Kasi Mir