#1170 Trespass Against Us

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Kasi Mir
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#1170 Trespass Against Us

Beitrag von Kasi Mir »


Nein, "Trespass Against US" ist nicht von John Michael McDonagh. ("The Guard" und "Calvary") und auch nicht von seinem Bruder Martin McDonagh ("Seven Psychopaths", "In Bruges") - die Gangsterballade ist tatsächlich so etwas wie ein Erstling,
denn Autor Alastair Siddons hat bisher hauptsächlich an Dokumentationen gearbeitet, und Regisseur Adam Smith fürs Fernsehen gearbeitet. "Trespass" vereint dabei nach "Assassin's Creed" erneut Brendan Gleeson und Michael Fassbender in einer Vater-Sohn-Beziehung - allerdings gänzlich anderer Art, wie man im Trailer erkennen kann:



Wie hat Euch der im westenglischen Gloustershire angesiedelte Film über eine Sippe von Kriminellen gefallen? Wie gefielen Euch die Schauspieler, allen voran natürlich Brendan Gleeson (in seinem neunten Sneak-Auftritt in 20 Jahren) und Michael Fassbender, der es seit 2011(!) nun auf zehn Sneakfilme gebracht hat? Schreibt Eure Gedanken zu "Trespass Against Us" einfach als Antwort auf diesen Beitrag ins Forum - und seid nett zu Hunden ...
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Roughale
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von Roughale »

Hmmmmmm...

Eigentlich müsstze das oben geschriebene reichen, denn besser kann ich es nicht ausdrücken und verstehen kann man es genauso wenig, wie ich den Film verstanden habe. Hat er mehr über die Hintergründe über die anarchistischen Aussteiger in den Dialogen erzählt, dann muss ich Irisch (soweit das überhaupt Irisch war, wie die in Gloucestershire reden, ist mir nicht bekannt, aber auf der von Europa wegtreibenden Insel gibt es so viele unverständliche Varianten, da kann man den Überblick verlieren ;)) auf meine Liste der unbekannten Sprachen packen :lol: Hat man einfach viel Vorwissen verlangt, oder erwarte ich zuviel Inhalt? Nee, für mich war das nichts, auch wenn es mal wieder einer von Fassbenders besseren Schauspielleistungen war, Gleeson war auch gut, aber das reicht mir nur für eine 4.
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Kasi Mir
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von Kasi Mir »

Roughale hat geschrieben: [...] dann muss ich Irisch (soweit das überhaupt Irisch war [..]
Nein, das sollte West Country English sein, was halt in der Gegend gesprochen wird, wobei die Wohnwagengruppe absichtlich mit besonders starkem Akzent spechen sollte, da der Regisseur damit größere Authentizität erreichen wollte. Wie gut Gleeson, Fassbender & Co. das hinbekommen haben, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen - ich bin kein Dialekt-Experte. 8-)

Gruß
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emma
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von emma »

Roughale hat geschrieben:(soweit das überhaupt Irisch war, wie die in Gloucestershire reden, ist mir nicht bekannt
"Als Pavee, englisch auch Tinker, Gypsie, Itinerant oder Irish Traveller sowie irisch Lucht Siúil genannt, wird ein Mitglied der gleichnamigen und als fahrend beschriebenen soziokulturellen Gruppe irischen Ursprungs beschrieben"
bzw.
"Die Traveller haben eine eigene Sprache, das Shelta (vermutlich aus der irischen Sprache siúlta – auf Wanderschaft), auch Gammon oder Cant genannt. [...] Es handelt sich um eine Mischsprache, die Elemente irisch-gälischen und englischen Ursprungs sowie Merkmale weiterer Sprachen, vor allem des Romani, aufweist. " (Wikipedia)


Ich fand es gar nicht so wichtig jedes Wort zu verstehen und das was man verstanden hat reichte imho um den Film zu verstehen. Den ich sehr genossen habe - aber ich bin auch an der Thematik interessiert seit ich vor Ur-pre-Internet Zeiten völlig fasziniert beim Zappen auf The Raggedy Rawney gestoßen bin, den Anfang mit WWII verpasst hatte und dachte, der Film würde in einer Fantasiewelt spielen. Weil, von diesem fahrenden Volk abseits der Sinti-Roma hatte ich bis dahin nie was gehört. Auch nicht, dass es sowas in Deutschland gibt einschließlich der eigenen Sprache. Bei Interesse einfach mal Rotwelsch bzw. Kauderwelsch nachschlagen.

Das hat aber alles nix mit der Qualität des Filmes zu tun. Jetzt nicht der Hammerfilm, aber ich mochte ihn. Und wie Kasi Mir schon sagte, keine Ahnung wie gut oder authentisch Gleeson & Fassbender & Co. das jetzt hinbekommen haben oder überhaupt hinbekommen sollten.

Zum Abschluss noch ein kleiner Artikel aus dem Bonner General Anzeiger, auf den ich bei der Suche nach Links für die Antwort auf Rafael gestoßen bin:

Bild
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Macao
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von Macao »

Ich bin mit einem Gefühl aus dem Film gegangen, dass etwas gefehlt hat.
Aber mit einer Nacht schlaf finde ich den Film gar nicht so schlecht.

In der Story geht es um die Überschreitung von Grenzen in allen Richtungen, bei allen Charakteren.
Und es ist nicht eine abgeschlossene Geschichte, die irgendwelche Erwartungen erfüllt.

-> 2
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Roughale
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von Roughale »

Danke Emma und Kasi, dass erleuchtet etwas den Background und da ich an Irisch gedacht habe, denke ich, dass die beiden das ganz gut gemacht haben, OK, bei Gleeson lag das ja auch etwas nah ;) Witzigerweise hatte ich mal über diese Traveller vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, der an den Artikel im Bonner General Anzeiger erinnerte, weil es um Kravalle bei uns ging, die auf diese Gruppe zurückgefürhrt wurde. Ich weiss jetzt nicht, ob ich das dem Film negativ ankreiden soll, dass ich beim Ansehen den Zusammenhang nicht erkannt habe... Ich bleibe dabei, dass dem Film ein gewisses erklärendes Element gefehlt hat, das man wahrscheinlich bekommt wenn man sich den gezielt ansieht, somit stellt er sich im nachhinein als schwer sneaktauglich dar, was man natürlich nicht vorher wissen kann und hier wären UT mal hilfreich gewesen (dass ich das mal sage! :mrgreen: )...
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Kasi Mir
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von Kasi Mir »

Hier ist noch eine Referenz zu der Erläuterung des Regisseurs, warum er die Akteure mit sehr starkem "West Country"-Akzent (bei Faßbender & Co. dann noch garniert mit "Traveler"-Slang) sprechen ließ. Er ist offenbar der Ansicht, daß man den Film selbst dann "verstehen" kann, wenn man nicht alles entschlüsseln kann, was die Charaktere so sagen - er hat sich jedenfalls bewußt für diese Inszenierung entschieden.

Ich persönlich kann das nachvollziehen - natürlich habe ich nicht jeden einzelnen Begriff verstanden, aber der Kern dieses Familiendramas mit einer extrem dominanten Vaterfigur, der die Kontrolle über seine Sippe und deren Lebensentwurf behalten will, und dem Sohn, der fast tragisch darum kämpft, sich zu emanzipieren, ohne alles über Bord zu werfen, war IMHO auch so verständlich.

Gruß
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von emma »

Roughale hat geschrieben:OK, bei Gleeson lag das ja auch etwas nah ;)
Bei Fassbender nicht...?
Roughale hat geschrieben:Witzigerweise hatte ich mal über diese Traveller vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, [...] Ich weiss jetzt nicht, ob ich das dem Film negativ ankreiden soll, dass ich beim Ansehen den Zusammenhang nicht erkannt habe...
Öhm... Menschen, die in England in Wohnwagen leben...?
Roughale hat geschrieben:hier wären UT mal hilfreich gewesen (dass ich das mal sage! :mrgreen: )...
Weshalb der Film in den USA auch nicht sehr erfolgreich war :lol: Aber wie ich oben geschrieben habe, ich fand das gar nicht so wichtig, alles zu verstehen, der Zusammenhang zwischen den Figuren erschloss sich imho aus dem Spiel.

Aber dass dem Film damit ein erklärendes Element über diese Gruppe gefehlt hat, da ist vielleicht wirklich was dran. Vielleicht ist die Zielgruppe tatsächlich nur in GB angesiedelt = Fernsehfilm? Nur, wie will man das in den Film packen ohne ein doofer Erklär-Bär zu werden? Und ist es wirklich wichtig das überhaupt zu wissen oder ist das nur interessant für Spinner wie mich? Ging es nicht eigentlich um etwas ganz anderes? Ich finde, das hat Macoa schön ausgedrückt:
Macao hat geschrieben:In der Story geht es um die Überschreitung von Grenzen in allen Richtungen, bei allen Charakteren.
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von emma »

Kasi Mir hat geschrieben: natürlich habe ich nicht jeden einzelnen Begriff verstanden, aber der Kern dieses Familiendramas [...] war IMHO auch so verständlich.
Oder was der Kasi Mir sagt ;-)
Beispiel: ich habe vor kurzem endlich Lunchbox (= indischer Film mit vereinzelten Brocken Englisch) gesehen. Bin trotz fehlender UT tapfer sitzen geblieben und war am Ende begeistert! Ich habe bestimmt ganz viele tolle geistreiche Dialoge verpasst, aber ich habe sie auch nicht vermisst.
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Re: #1170 Trespass Against Us

Beitrag von Roughale »

Ich glaube die Sprachbarriere zwischen mir und Emma ist viel grösser :lol:

Aber weil das Forum oft so staubig ist, gehe ich nochmal darauf ein ;-)
emma hat geschrieben:Bei Fassbender nicht...?
Nein, der spricht ja sonst eher Deutsch ;-)
emma hat geschrieben:Öhm... Menschen, die in England in Wohnwagen leben...?
Ein nicht gerade spannendes Thema um eine Film damit zu führen, ich meinte eher die Hintergründe, dazu gehört auch warum sie so anarchisch agieren - mir sind zwar solch Lebensformen aus England bekannt, aber auch das hat mir nicht gerreicht, um einen gut nachvollziehbaren Film zu machen, ein paar Sätze als Einblendung zu Beginn hätte da gut gepasst und ich denke nicht, dass der Film dadurch an Wirkung verloren hätte, muss ja nicht "based on true events " sein :mrgreen:
emma hat geschrieben:Weshalb der Film in den USA auch nicht sehr erfolgreich war :lol: Aber wie ich oben geschrieben habe, ich fand das gar nicht so wichtig, alles zu verstehen, der Zusammenhang zwischen den Figuren erschloss sich imho aus dem Spiel.

Aber dass dem Film damit ein erklärendes Element über diese Gruppe gefehlt hat, da ist vielleicht wirklich was dran. Vielleicht ist die Zielgruppe tatsächlich nur in GB angesiedelt = Fernsehfilm? Nur, wie will man das in den Film packen ohne ein doofer Erklär-Bär zu werden? Und ist es wirklich wichtig das überhaupt zu wissen oder ist das nur interessant für Spinner wie mich? Ging es nicht eigentlich um etwas ganz anderes? Ich finde, das hat Macoa schön ausgedrückt:
Macao hat geschrieben:In der Story geht es um die Überschreitung von Grenzen in allen Richtungen, bei allen Charakteren.
Ja, der Erklärbär ist immer ein gewisses Risiko und eventuell bin ich einfach auch zu neugierig für solch wahrscheinlich absichtlich offengelassene Geschichten. Witzigerweise habe ich mal einen Freund des damaligen UK Subs Bassisten Flea (nicht der gleiche, wie der von den Chilli Peppers!) kennengelernt, der auch so einen ähnlichen Lebensstil lebte, allerdings im Süden von London, wenn ich mich recht erinnere, was er erzählte fand ich immer sehr spannend und durchlöcherte ihn mit immer mehr Fragen, bis er mal sagte "best this is if you come over for a while and live with us" - hab ich nie gemacht, aber das hätte eventuell beim Verständnis des Films geholfen... Leider habe ich lange nichts mehr von ihm gehört, aber die 2 Wochen seines Berlinbesuches haben viele Erinnerungen und "Spuren" hinterlassen - classic bloke!
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