#1142 Nocturnal Animals

[Kasi Mir]

Irgendwie habe ich die Vermutung, daß "Nocturnal Animals"wie "Carol" vor genau einem Jahr ein Film sein dürfte, der mir persönlich gut gefallen hat, vom Sneakpublikum aber deutlich kritischer gesehen wird. Ansonsten haben die Filme von Todd Haynes und Tom Ford allerdings bestenfalls ihren Sinn für professionelle Kameraführung und Bühnenbild gemein, und natürlich die Tatsache, daß beide auf Romanvorlagen basieren. "Nocturnal Animals" ist eine Adaption des 1993er-Romans "Tony and Susan" des 2003 verstorbenen Literaturprofessors und Autors Austin Wright. Modedesigner und Gucci-Ikone Tom Ford entwickelte daraus das Drehbuch für seine zweite Regiearbeit nach "A Single Man", für den Hauptdarsteller Colin Firth eine Oscar-Nominierung erhielt.

Hier ist der Trailer:



Wie hat Euch der Film gefallen? Was denkt Ihr über die Story, die Story-in-der-Story, und die schauspielerischen Leistungen des sehr umfangreichen und namhaften Casts von Amy Adams über Jake Gyllenhaal bis hin zu Michael Shannon und Aaron Taylor-Johnson? Schreibt Eure Gedanken zu "Nocturnal Animals" einfach als Antwort auf diesen Beitrag ins Forum. Ihr braucht nicht erst einen Roman zu schreiben, der eure Ansichten in einen Thriller verpackt.

[Roughale]

Schwere Kost, besonders wenn man komplett neben sich steht, übermüdet, erkältungsabwehrend geschwächt und in einer extremen Klingelstreichlaune - aber da kann ja der Film nichts dafür, ich will nur nicht ausschliessen, dass er mir unter besseren Umständen vielleicht besser gefallen hätte, oder ich wär bei dem Ekelbeginn sofort rausgegangen - man weiss es nicht...

Die Anfangsszene möchte ich einfach nur noch vergessen, ich weiss nicht, ob ich schon mal was ekligeres gesehen habe, ausser vielleicht die Tiersnuffszenen in den Kanibalenfilmen der 80er, da sehe ich absolut brechreizanregende Parallelen, warum das sein musste, hat sich mir auch nicht erschlossen, eventuell Kunst? Das gehört für mich eh nicht in's Kino

Die unterschiedlichen Erzählebenen waren nicht schlecht angelegt, manchmal wurde mir ein wenig zu oft hin und her geschnitten und der wirkliche Zweck und Zusammenhang hat sich mir nicht so ganz erschlossen, aber der "Romanteil" war klasse, das als einzelner Film und der Film wär mindestens in den oberen 2er Bereich bei der Bewertung gekommen - so gebe ich mal eine 3, aber unter nicht Berücksichtigung der Anfangssequenz...

[Cleopatra Jones]

Die rahmenhandlung war mir zu sabbelig. zeitweilig hätt ich mir mehr straffung gewünscht.
der film im film war toll, vor allem lag es an Jake Gyllenhaal, dem man alles alles abgenommen hat. Das war große Schauspielkunst und schon breathtaking zeitweilig. der einzige eklatante fehlgriff war die rahmenhandlung in ihrer gemächlichen, einfach zu sabbeligen art und weise. JEDOCH (tadah!): ansonsten cooler shit. ich geb da rafael recht: ne 3. Ohne Rahmenhandlung wär die Bewertung wesentlich positiver ausgefallen (vorallem WÄHREND des Films ... ).

[rou]

Ich fand den Film gut. Super geschauspielert und diese zwei Erzählebenen fand ich auch gut. Es war nicht zu kompliziert zu unterscheiden, in welcher Ebene man sich befindet, selbst mit den Rückblenden. Viel bleibt der eigenen Interpretation überlassen wie das Ende oder was genau er mit dem Buch bewirken wollte. Der Film hat aber an ein paar Stellen versucht zu smart oder auch zu sehr Kunst zu sein. Der Beginn zum Beispiel. Zu viel David Lynch geguckt? Das hätte man sich sparen können. Sonst schön anzugucken, vor allem da auf die tatsächliche Darstellung der heftigen Gewalt verzichtet wurde. Von mir eine 2.